Schüler ehrten Alexander von Humboldt mit ihren Naturbeschreibungen
Auf den Spuren des Ameisenlöwen

Stolz aufs Wettbewerbsergebnis: Stadträtin Katrin Schultze-Berndt, Elif Cetin, Yolanda Simonds, Ellen Glau, Organisatorin Petra Lölsberg und Michael Kleeberg. | Foto: Christian Schindler
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  • Stolz aufs Wettbewerbsergebnis: Stadträtin Katrin Schultze-Berndt, Elif Cetin, Yolanda Simonds, Ellen Glau, Organisatorin Petra Lölsberg und Michael Kleeberg.
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Insgesamt 32 Reinickendorfer Schüler haben am Schreibwettwerb „Nature Writing – Alexander im Sinn“ teilgenommen, mit dem der Bezirk seine Erinnerung an den 250. Geburtstag Alexander von Humboldts abschloss.

Im Tegeler Fließ geht ein geheimnisvolles Tier auf ungewöhnliche Jagd. Yolanda Simonds, dreizehnjährige Schülerin des Humboldt-Gymnasiums, hat zuerst die kleinen Krater entdeckt. Später erfuhr sie, dass diese vom Ameisenlöwen angelegt werden. Das ist keine Raubkatze mit großer Mähne, sondern ein käferartiger Netzflügler, der vor allem Ameisen verspeist. Diese verlieren am Rand der kleinen Krater oft den Halt und rutschen bis zur tiefsten Stelle. Dort wartet dann schon, versteckt im Sand, der Ameisenlöwe.

Yolanda Simonds hat sich mit einer genauen Beschreibung der Entdeckung der Krater und des Handelns des Ameisenbären den ersten Platz im Schreibwettbewerb gesichert. Den zweiten Platz errang Ellen Glau, ebenfalls 13 Jahre alt, vom Europäischen Gymnasium Bertha von Suttner mit dem Text „Der Anblick der Natur“. Sie beschreibt, was passiert, wenn eine Wiese erwacht“. Der dritte Preis geht an Elif Cetin, 15 Jahre alt, auch Schülerin des Humboldt-Gymnasiums. Ihr Thema war „Die Welt nach dem Regen – die Welt vor dem Gewitter“. Alle drei Preisträgerinnen erhielten die extra für das Bezirksamt gedruckte Alexander-von-Humboldt-Medaille sowie Bücherschecks.

Michael Kleeberg aus Frohnau
erarbeitete mit den Schülern die Texte

Mit dem erstmals durchgeführten Schreibwettbewerb zeigte das Bezirksamt, dass die von Alexander von Humboldt zur Perfektion gebrachte Naturbeschreibung wie im Werk „Kosmos“ auch heute noch möglich ist. Der Frohnauer Schriftsteller Michael Kleeberg, der in der Vorbereitung des Wettbewerbs mit den teilnehmenden Schülern an Texten arbeitete, verwies darauf, dass die Textgattung „Nature writing“ vor allem in der angelsächsischen Welt sehr beliebt ist. Sie braucht eine gute Beobachtungsgabe, aber auch die Fähigkeit, den Leser zu faszinieren.

Kleeberg übersetzt gerade das schon in den 1970er Jahren erschienene Buch des britischen Naturschriftsteller Richard Mabey „Die inoffizielle Natur“, in der es um auf den ersten Blick verwahrloste Flächen geht. Das sind häufig Randstücke von Gewerbe- oder Verkehrsflächen, für die sich niemand zuständig fühlt. Gleichwohl entsteht dort schnell und ständig Natur.

Autor entdeckt selbst unbekannte Pflanze

Eine ungewöhnliche Erfahrung machte Kleeberg selbst mit Erde, die man sich selbst überlässt. Er hatte in seiner Einfahrt einen Erdhaufen für spätere Gartenarbeit aufgeschüttet. Schnell entwickelten sich dort Pflanzen. Von einer war er so fasziniert, dass er sie ausgrub und im Garten wieder einpflanzte. Diese Aktion hätte das Familien-Kaninchen beinahe das Leben gekostet. Die geheimnisvolle Pflanze erwies sich als Nachtschattengewächs, das ausgesprochen giftige Früchte trägt. Zumindest die wurden beseitigt.

Für Kultur- und Bildungsstadträtin Katrin Schultze-Berndt (CDU) zeigten der Schreibwettbewerb, aber auch die anderen Veranstaltungen des Humboldt-Jahres, dass Alexander von Humboldts „moderner Geist“ bis heute herausfordert, bereichert und fasziniert.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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