Lärmschutzbremse für Tegel: Keine Umleitungen von Schönefeld
Wenn ab Mai die Nordbahn des Flughafens Schönefeld saniert wird, führt das nicht zu einer Mehrbelastung für Tegel. Laut Baustadtrat Martin Lambert (CDU), der stellvertretender Vorsitzender der Fluglärmschutzkommission ist, hat sich die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gegen eine Verlagerung von Flügen nach Tegel ausgesprochen. Ebenso bleibt das Nachtflugverbot für Tegel erhalten.
Auch Großereignisse sollen nicht dazu führen, dass der ohnehin schon dichte Flugplan für Tegel noch enger gestrickt wird. Wenn zum Finale der Champions League am 6. Juni wieder zahlreiche Fußballfans aus aller Welt nach Berlin kommen, müssen die zusätzlichen Flieger in Schönefeld landen. Dort könnte es dann auch Ausnahmen vom Nachtflugverbot geben.
Strukturelle Entlastung verspricht sich Lambert von einer technischen Änderung. Die Deutsche Flugsicherung möchte für Tegel die "Continuous Descent Operation" (CDO - kontinuierlicher Sinkflug) einführen. Dabei werden alle Bereiche in einer größeren Höhe als bisher überflogen, die Triebwerke erbringen dann weniger Leistung. Neben der Lärmreduzierung versprechen sich die Mitglieder der Fluglärmschutzkommission auch einen geringeren Schadstoffausstoß.
Bestätigt wurden gegenüber der Lärmschutzkommission die Pläne der Flughafengesellschaft, rund 19 Millionen Euro in Tegel trotz der späteren Schließung zu investieren. Die damit verbundenen knapp 100 Einzelmaßnahmen sollen unter anderem der Sicherheit dienen. So kann ein neuer Belag auf der südlichen Start- und Landebahn die Bremswirkung der Flugzeuge verbessern. Investiert soll zudem in Leitungs- und Kanalsysteme werden.
Die Zahl der Passagiere in Tegel nimmt indes weiter zu. Nach Angaben der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg wurden im März 2015 in Tegel insgesamt 1.680.080 Passagiere gezählt. Das sind 5,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Deshalb machen Investitionen Sinn.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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