Digitale Paketboxen sollen Zustellung gewährleisten
Abstellen eines Ärgernisses?

Weniger Paketestress für Zusteller und Mieter. Sebastian Krüger, Jörg Hänel und Maximilian Breß, Vonovia-Innovationsmanager, bei der Präsentation der Boxen. | Foto: Vonovia
  • Weniger Paketestress für Zusteller und Mieter. Sebastian Krüger, Jörg Hänel und Maximilian Breß, Vonovia-Innovationsmanager, bei der Präsentation der Boxen.
  • Foto: Vonovia
  • hochgeladen von Thomas Frey

Das Problem gibt es schon länger, es wurde durch Corona aber weiter verschärft: Pakete, die ihre Empfänger erst nach Irrwegen erreichen oder gar nicht ankommen. Eine mögliche Lösung bietet jetzt ein Pilotprojekt der Wohnungsbaugesellschaft Vonovia – digitale Paketkästen.

Sie sind seit Mitte Oktober im Quartier „La belle Ville“ im Einsatz. 95 Wohnungen können und sollen davon profitieren.

Info per App oder E-Mail

Das Prinzip funktioniert folgendermaßen: Ist ein Mieter nicht zu Hause, wird sein Paket in einem der Fächer in der Box abgelegt. Danach gibt es per App oder E-Mail eine Mitteilung an den Empfänger. Der kann dann ebenfalls via App, beziehungsweise über entsprechendem Link, das Fach öffnen.

Die Kästen sind eine Idee der Firma PAKETIN GmbH, mit der Vonovia bei dem Projekt kooperiert. Sie könnten neben den Paketdiensten auch von weiteren Lieferanten genutzt werden, hob Geschäftsführer Jörg Hänel hervor, etwa regionalen Geschäften. Und bei Bedarf lasse sich die Anlage sogar als Schließfach nutzen.

Interesse der Mieter ist vorhanden

Voraussetzung ist allerdings, dass der digitale Zugang auch genutzt wird. Bei den Mieter ist davon auszugehen. Schon, weil die sich vorher an einer Umfrage beteiligt und dabei manchen bisherigen Mangel beklagt haben.

Entscheidend ist aber, dass die Zustellfirmen, beziehungsweise ihre Außendienstmitarbeiter die App ebenfalls anwenden. Gerade das ist aufgrund mancher Erfahrungen mit DHL, Amazon und Co zumindest zu hinterfragen. So gibt es viele angeblich übergebene Pakete, die aber nie übergeben worden sind. Oder solche, für die es keinen Hinweis gab, dass sie irgendwo zur Abholung bereitliegen.

Vorteile für die Zusteller

Solche und weitere Beschwernisse könnten mithilfe der Boxen schon deshalb der Vergangenheit angehören, weil die einen besseren Zugang für die Zusteller bedeuten, wird argumentiert. Er müsse zum Beispiel nicht mehr irgendwelche Nachbarn abklingeln, um ein Paket loszuwerden. Oder aber es an eine Ausgabestelle transportieren. Auch der Aufstieg in höhere Stockwerke, um die Sendung einem Bewohner direkt auszuhändigen, könne entfallen. Was gleichzeitig für weniger direkte Kontakte sorge, in Corona-Zeiten ebenfalls nicht unwichtig.

Der digitale Paketboxversuch im belle Ville-Quartier ist der erste, den die Vonovia in Berlin startet. Seit September gibt es so ein Projekt bereits in Aachen. Aber gerade weil es sich um ein Pilotverfahren handle, werde der Verlauf sehr genau beobachtet, wird ebenfalls herausgestrichen. Das bedeutet wohl: Sollte die Zustellung nicht rund laufen, wird die Vonovia wahrscheinlich bei den verantwortlichen Firmen vorstellig. Als Deutschlands größtes privates Wohnungsunternehmen bringt sie eine andere Marktmacht auf die Waage, als ein einzelner Mieter, der sein bestelltes Paket vermisst.

Eine Idee für ganz Berlin

Und insgesamt gelte: „wenn sich das Prinzip bewährt, können wir uns ein Ausrollen dieser Lösung auf ganz Berlin vorstellen“, sagt Sebastian Krüger, Regionalbereichsleiter Berlin-Nord bei Vonovia.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 831× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 820× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 516× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.010× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.901× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.