UNSER AUSFLUGSTIPP
Vom Kultrestaurant zum Kunsthaus: „Das Minsk“ zeigt Arbeiten aus der ehemaligen DDR

Nach zweijähriger Sanierung eröffnete am 24. September 2022 das Kunsthaus „Das Minsk“ am Potsdamer Brauhausberg. | Foto:  Michael Vogt
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  • Nach zweijähriger Sanierung eröffnete am 24. September 2022 das Kunsthaus „Das Minsk“ am Potsdamer Brauhausberg.
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Einst DDR-Vorzeigerestaurant, nach dem Ende der Bewirtschaftung im Jahre 2000 allmählich dem Verfall preisgegeben, hat die Hasso Plattner Foundation das legendäre Café Minsk am Brauhausberg 2019 vor dem endgültigen Abriss bewahrt und saniert. Seit September belebt es als Kunsthaus „Das Minsk“ die Kulturszene weit über die Grenzen der Landeshauptstadt hinaus.

Entstanden ist das Minsk durch den Austausch der Parteileitungen Potsdams mit der belarussischen Hauptstadt Minsk. Während dort bereits 1971 das Restaurant Potsdam (heute Grand Café) entstand, verzögerte sich aufgrund von Materialknappheit die Fertigstellung des Nationalitätenrestaurants Minsk in Potsdam bis zum Jahr 1977.

In den 1980er Jahren entwickelte sich das von Karl-Heinz Birkholz und Wolfgang Müller im Stil der Ostmoderne entworfene Terrassenrestaurant mit seinen 190 Innen- und 120 Außenplätzen rasch zu einem beliebten Ausflugstreffpunkt. Der später als Betonklotz geschmähte, gleichwohl aber von vielen Potsdamern geliebte Bau wurde bei der Sanierung fast komplett rückgebaut. Einzig das Dach und die Säulen blieben als Originalgebäudeteile erhalten. Äußerlich am ursprünglichen Architekturstil orientiert, erinnern im Innern des Neubaus noch eine Wendeltreppe und der geschwungene Bartresen des Cafés an das alte Minsk.

Wo einst bei weißrussischen Spezialitäten Hochzeiten und Jugendweihen gefeiert wurden, wandeln nun Kunstinteressierte durch Gemälde- und Skulpturenausstellungen, vornehmlich von Künstlern aus der ehemaligen DDR. Erklärtes Ziel des Museums ist es, den kritischen Dialog zwischen Kunst und Geschichte anzuregen. Noch bis zum 15. Januar sind hier die beiden Eröffnungsausstellungen von Walter Mattheuer („Der Nachbar will fliegen“) und Stand Douglas („Potsdamer Schrebergärten“) zusehen. Ab dem 11. Februar folgt dann die Retrospektive „Nichts Neues“ von Ruth Wolf Rehfeldt.

Anfahrt: Mit der S7 gelangt man in gut 40 Minuten vom Alexanderplatz zum Hauptbahnhof Potsdam. Vom südlichen Ausgang sind es nur noch wenige Schritte bis zum Kunsthaus am Fuße des Brauhausberges.

Kontakt: "Das Minsk" Kunsthaus in Potsdam, Max-Planck-Straße 17, 14473 Potsdam. Öffnungszeiten: mittwochs bis montags von 10 bis 19 Uhr. Eintritt zehn, ermäßigt acht Euro. Weitere Informationen und Buchung von Zeitfenstertickets unter www.dasminsk.de.

Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

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