30 Menschen wohnen bereits im Flüchtlingsheim

Die Abgeordnete Ülker Radziwill und Senator Mario Czaja (CDU) informieren sich über die Unterbringung der ersten Flüchtlinge. Hier mit Familie Narula. | Foto: FW
  • Die Abgeordnete Ülker Radziwill und Senator Mario Czaja (CDU) informieren sich über die Unterbringung der ersten Flüchtlinge. Hier mit Familie Narula.
  • Foto: FW
  • hochgeladen von Lokalredaktion

Westend. Das neue Flüchtlingsheim in der Soorstraße 83 wurde in der vorigen Woche von den ersten 30 Migranten bezogen. Sozialsenator Mario Czaja (CDU) und die Abgeordnete Ülker Radziwill (SPD) besuchten in Begleitung des Präsidenten des Landesamtes für Gesundheit und Soziales, Franz Allert, die Einrichtung.

Zuvor hatte es erhebliche Unruhe unter den Anwohnern gegeben. "Noch nie habe ich so viele Beschwerden erhalten", sagte der Senator. Am Mittwoch, 12. Juni, findet deshalb um 19 Uhr in den Räumen des Flüchtlingsheims eine Bürgerversammlung statt."Wir wurden weder über die Einrichtung des Heims noch darüber, welche und wie viele neue Nachbarn wir bekommen, informiert. Wir wurden vom Senat einfach vor vollendete Tatsachen gestellt", sagt Manfred Linke. Gemeinsam mit Jürgen Kuhn und Egenhard Matzke hat er bisher 200 Unterschriften gesammelt. Ülker Radziwill sieht die Schuld beim Senator: "Es gilt von Anfang an, transparent zu handeln, die Anwohner mit einzubeziehen und zu informieren."

Die Anwohner fürchten, dass der Kiez allein schon durch die hohe Zahl der zu erwartenden neuen Mitbürger ein neues Gepräge erhält, die Infrastruktur dafür nicht vorhanden ist und der Ruf des Viertels Schaden nehmen könnte.

Franz Allert informiert, dass es sich um eine soziale Notunterkunft für Asylbewerber unterschiedlicher Herkunft handele. "Es gibt keine speziellen Zuweisungen oder Kriterien für die Aufnahme." Die endgültige Anzahl von Zimmern und Plätzen werde noch festgelegt, da die großen Räume noch unterteilt werden. Bis jetzt seien 60 Plätze freigegeben. Eine Infrastruktur werde für die Betroffenen zur Verfügung gestellt. Derzeit werden sie noch mit Essen beliefert. Es gebe aber auch auf jeder Etage eine Küche, die bald genutzt werden kann. Außerdem biete die große Rasenfläche auf dem Außengelände Platz für einen Spielplatz.

Seitens des Trägers wurden die Politiker informiert, dass es auch viele Bürger gibt, die die neuen Anwohner begrüßen. Im Heim musste bereits ein Raum für Kleiderspenden eingerichtet werden. Bernd Schwarz vom Bezirkselternausschuss Kita ist von der Reaktion mancher seiner Nachbarn beschämt: "Wir vom Bezirkselternausschuss werden den Bezirk bei der Integration der Flüchtlingskinder in die Kitas unterstützen", sagte er zur Berliner Woche. Wilhelm Pleß vom Träger der Einrichtung versichert: "Wir werden das gute Einvernehmen mit den Anwohnern suchen und ihnen bei gemeinsamen Festen Gelegenheit bieten, mit den Flüchtlingen zu sprechen." Vielleicht treffen die Bürger dabei auch auf Familie Narula, die als Hindus in ihrer afghanischen Heimat von den Taliban verfolgt wurde. Wenn sie wie bei dem Besuch der Politiker von ihren Erlebnissen berichten, stehen ihnen Angst und Schrecken ins Gesicht geschrieben. "Wenn die Anwohner die Schicksale ihrer neuen Nachbarn besser kennen, werden sich auch ihre Herzen öffnen", hofft Ülker Radziwill.

Lara Loehrke / lalo
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 233× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 992× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.140× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.030× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.