Westend. Am 10. Juni erhob sich gegenüber dem ICC, wo sich die Deutschlandhalle befand, der Richtkranz über dem neuen Kongresszentrum, dem "City Cube Berlin", abgekürzt "CCB".
Das Gebäude nimmt eine Zwitterstellung zwischen Kongress- und Ausstellungshalle ein. Messegeschäftsführer Raimund Hosch bezeichnet es als eine "kongresstaugliche Messehalle". Dort sollen nach der für März 2014 geplanten Eröffnung Veranstaltungen mit bis zu 11 000 Teilnehmern stattfinden können. Gebucht ist hier bereits vom 25. bis 28. März der Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie mit mehr als 5000 Teilnehmern. Am 9. April 2014 findet im City Cube die Ordentliche Hauptversammlung der Daimler AG statt und vom 18. bis 23. Mai ist die neue Veranstaltungsstätte Schauplatz des Weltkongresses des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB). Da sind die Bauarbeiter sehr darauf angewiesen, dass sich der Richtspruch ihrer Poliere Frank Pröger und Martin Kurzius erfüllt: "Bewahrt sei das Haus vor Sturm und Brand, vor Blitz und hohem Wasserstand."
In der unteren Etage des über 6000 Quadratmeter großen zweigeschossigen Gebäudes können die flexiblen Wände so geordnet werden, dass dort 4000 bis 5000 Kongressteilnehmer Platz finden, die obere stützenfreie Halle kann bis zu 7000 Gäste aufnehmen. Die großen innenliegenden Räume erhalten kein Tageslicht. Wie früher die Deutschlandhalle wird auch City Cube ein eigenständiges funktionales Gebäude sein. Der wesentliche Unterschied besteht jedoch darin, dass es unmittelbar mit dem Messegelände verbunden wird und in den Messerundgang einbezogen werden kann. "Diese Erweiterung der Messe ist dringend notwendig", führte Raimund Hosch aus, "denn die großen Messen wie die ITB, die IFA und die Innotrans stoßen an ihre Grenzen." Gleichzeitig muss der neue City Cube während der 2014 beginnenden zweijährigen Sanierung des ICC die dort bereits gebuchten Kongresse übernehmen.
"Wir können also mit Fug und Recht sagen: Der City Cube Berlin hat sich bereits vor der Fertigstellung seinen Platz im nationalen und internationalen Veranstaltungsmarkt erobert", sagte der Messechef.
Wenige Tage vor dem Richtfest war die spektakuläre Montage der 13 Dachbinder abgeschlossen worden. Die Dachbinder sind jeweils 70 Meter lang und 22 Tonnen schwer und bilden das entscheidende Element der Dachkonstruktion. Während am Haupteingang die Stahlstruktur für das Foyer montiert wird, gehen auf der zum Messeingang Süd gewandten Seite die Arbeiten an der gläsernen Fassade voran. Im Inneren des Rohbaus hat die technische Gebäudeausrüstung begonnen. Derzeit sind rund 100 Arbeiter auf der Baustelle im Einsatz. In den nächsten Monaten wird diese Zahl auf bis zu 400 Beschäftigte in 30 Gewerken steigen.
Frank Wecker / FW
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