Rückkehr der historischen Säule
Förderverein stellt Modell der Keramikstatue vor und sammelt Geld für deren Wiederaufbau

Die Säulenkopie flankiert von den Spandauer Stadtsoldaten. | Foto: Thomas Frey
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Als Demonstration konnte die Präsentation am 7. November nach einigem Hin und Her doch noch stattfinden. Zunächst bewegte sich der Zug – flankiert von den Spandauer Stadtsoldaten – vom Metzer Platz durch die Pichelsdorfer Straße. Ziel war die Kreuzung Heerstraße. Dort wurde ein Modell der Keramikverkehrssäule vorgestellt, die dereinst zwischen 1937 und 1958 an diesem Ort stand.

Allerdings befand sich das Original nicht am Eingang zum Südpark, wo die Nachbildung etwa eine halbe Stunde betrachtet werden konnte, sondern auf der gegenüberliegenden Seite. Der Wiederaufbau ist vor allem ein Anliegen des 2018 gegründeten „Wilhelmstadt und Pichelsdorf Fördervereins“. Er hatte auch den Nachbau beauftragt. Der ist zwar mit etwa zwei Meter Höhe um einiges kleiner als die ursprüngliche vier Meter hohe Säule, aber vor allem ihre Gestaltung sollte einen Eindruck von der ursprünglichen Keramikstatue vermitteln. Die Bildplattenkacheln verweisen auf Spandauer Sehenswürdigkeiten, aber auch auf militärische Einheiten, die einst dort beheimatet waren. Gekrönt wird die Säule durch eine Weltkugel.

Werbung für den Tourismus

Der ursprüngliche Entwurf stammte von dem Kunstbildhauer Gottfried Kappen (1906-1981) aus Finkenkrug. Den Auftrag dazu erhielt er von Otto Schmidt, damals Inhaber der Firma „Ofenfabrik und Keramische Werkstätte A. Schmidt – Lehmann und Co." aus Velten. Schmidt finanzierte auch den Aufbau und schenkte die Säule danach dem Berliner Verkehrsverein. Sie wurde bereits 1937 als Tourismuswerbeobjekt angesehen. Außerdem war sie als Bestandteil des entstehenden Grimnitzseeparks gedacht.

Den Spendenschlitz gab es im Original nicht. | Foto: Thomas Frey
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Bei Kriegsende 1945 erlitt die Statue Schäden durch Splitter und Einschüsse. Im Februar 1958 beschloss das Bezirksamt ihren Abriss, der kurz darauf erfolgte. Vorgesehen war damals, dass die Keramikplatten und die Erdkugel eingelagert werden. Das sei aber nur teilweise geschehen, heißt es in einer Broschüre des Fördervereins. Der hatte sich vor zwei Jahren nicht zuletzt deshalb konstituiert, weil es 2017 von der Bezirksverordnetenversammlung die Genehmigung für den Wiederaufbau der Säule gab. Bedingung war allerdings, dass die Kosten privat aufgebracht werden. Die werden mit 60 000 Euro angegeben. Bisher seien 20 000 Euro zusammengekommen, sagt der Vereinsvorsitzende Ulrich Deus-von Homeyer. Es braucht also weiteres Geld. Das kann auch in die Nachbildung eingeworfen werden. An der befindet sich ein Spendenschlitz.

Das Modell soll im Stadtteilladen in der Adamstraße 39 seinen Platz finden. Allerdings frühestens ab Dezember. Denn derzeit ist der Laden geschlossen. Der Verein hofft, dass im kommenden Jahr, spätestens 2022 die Säule wieder an ihrem ursprünglichen Platz stehen wird.

Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.keramiksaeule-wpf.de.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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