Ein Zeichen für Weltoffenheit
Erste jüdische Graffiti-Wand enthüllt

Der Streetart-Künstler Tobo gestaltet die Betonwand vor dem jüdischen Campus mit Graffiti.  | Foto:  K. Rabe
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Kurz vor der Eröffnung des neuen "Pears Jüdischen Campus" (PJC) wurde eine erste Attraktion präsentiert und die Graffiti-Wand vor dem Campus enthüllt. Gestaltet wurde die Betonwand, die den Eingangsbereich des Campus schützt, von dem Berliner Künstler Tobo.

Eineinhalb Jahre lang arbeitete Tobo gemeinsam mit Rabbiner Yehuda Teichtal, Initiator des Projektes und Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Chabad, an dem Entwurf. Innerhalb der vergangenen drei Wochen brachte er die Graffiti auf die Wand. Da der Campus kurz vor der Fertigstellung steht und an dem Neubau noch letzte Arbeiten verrichtet werden, arbeitet der Künstler am liebsten in der Nacht. „Dann ist es ruhig und ich kann mich voll und ganz aufs Malen konzentrieren“, sagt der Berliner. Für das nötige Licht sorgt bei seinen nächtlichen Einsätzen eine Stirnlampe. Der 38-Jährige fühlt sich geehrt, dieses Projekt umsetzen zu dürfen. Im Vorfeld habe er sich viel mit der jüdischen Symbolik beschäftigt. Er sei nicht jüdisch und habe sich damit nicht ausgekannt. Doch die Entwurfsarbeit gemeinsam mit dem Rabbiner sei sehr interessant gewesen.

Die Idee zur Zusammenarbeit für dieses Projekt war schon zum ersten Spatenstich für den neuen Campus geboren. Tobo malte zu diesem Anlass mit Kindern, der Rabbiner sprach in an und der Wilmersdorfer Künstler erklärte sich bereit, das Projekt umzusetzen. Mit der Graffiti-Wand solle ein Zeichen für moderne, kulturelle Diversität gesetzt werden, erklärt Yehuda Teichtal. „Es geht um Offenheit, Austausch und Miteinander. Wir wollen damit die Vielfalt des jüdischen Lebens zeigen. Die Menschen, die am Campus vorbeilaufen, sollen darauf aufmerksam gemacht werden“, sagte Teichtal.

Am 25. Juni wird der neue jüdische Campus für Bildung, Kultur und Sport in der Westfälischen Straße 15 seiner Bestimmung übergeben. Der Campus versteht sich als Bildungsstätte vom Kitaalter an, aber auch als Ort der Begegnung. Auf dem 7000 Quadratmeter großen Campus gibt es Kita, Grundschule, Gymnasium, Sporthalle, Bibliothek, Jugendclub und Festsaal. Es sollen Angebote für zirka 500 Kinder entstehen. Die Bauarbeiten waren bereits 2018 begonnen worden, hatten sich jedoch mehrmals verzögert.

Namensgeber des „Pears Jüdischen Campus“ ist der Hauptsponsor, die britische Pears Stiftung. Geld kam aber auch vom Bund, dem Land Berlin sowie aus Privatspenden und Stiftungsmitteln. Im Kuratorium sitzen unter anderem der Präsident des Zentralrates der Juden, Josef Schuster, und die Schauspielerin Iris Berben. In Berlin ist Chabad seit 1996 ansässig. Weltweit ist die jüdische Gemeinschaft an rund 3300 Orten aktiv.

Der Streetart-Künstler Tobo gestaltet die Betonwand vor dem jüdischen Campus mit Graffiti.  | Foto:  K. Rabe
Tobo und Rabbiner Yehuda Teichtal präsentieren die erste jüdische Graffiti-Wand.  | Foto:  K. Rabe
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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