Legionellen im Trinkwasser nachgewiesen
In der Württembergischen und der Wittelsbacher Straße war die Konzentration so hoch, dass im Januar vom Eigentümer der betroffenen Häuser ein Duschverbot ausgesprochen werden musste. In diesen Blöcken wurden vom Gesundheitsamt Sanierungsarbeiten angeordnet. Am 21. Februar wurde das Duschverbot wieder aufgehoben, nachdem Forderungen nach Mietminderungen erhoben wurden. Beim Gesundheitsamt lagen zu diesem Zeitpunkt für alle betroffenen Gebiete jedoch die Werte für die Kontrollmessungen noch nicht vor.Dieser Vorfall bedeutet jedoch nicht, dass sich die Trinkwasserqualität verschlechtert habe. Die Berliner Wasserbetriebe versichern, dass sauberes Trinkwasser in die Versorgungsstränge gespeist wird. Erst in den Wassersträngen der einzelnen Wohnblöcke kann es zum Legionellenbefall kommen, wenn das Wasser über längere Zeit steht. Dann verdirbt es wie jedes andere Lebensmittel und wird ungenießbar. Das kann in leer stehenden Wohnungen und stillgelegten, nicht mehr benutzten Strängen geschehen. Dies ist keine neue Erscheinung. Neu ist, dass die Hausbesitzer gesetzlich verpflichtet sind, das in dem hauseigenen Leitungssystem befindliche Wasser prüfen zu lassen. Aufgrund des hohen wirtschaftlichen Aufwandes wurde die zunächst jährlich vorgeschriebene Prüfung durch einen Dreijahresrhythmus ersetzt. Dennoch wird das Gesundheitsamt mit Prüfberichten überschwemmt, die zumeist negative Befunde ausweisen. In einzelnen Wohnquartieren der genannten Straßenzüge war das jedoch nicht der Fall.
Im vergangenen Jahr wurden dem Robert-Koch-Institut etwa 600 Erkrankungen gemeldet. Experten sprechen jedoch von bis zu 30 000 Fällen. Legionellen kommen prinzipiell im Wasser vor. Zur Gefahr werden sie erst in hoher Konzentration. In Deutschland gibt es seit 2001 eine Meldepflicht. Der sicherste Schutz vor Legionellen sind fließendes Wasser und die thermische Desinfektion der Stränge mit 50 Grad heißem Wasser.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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