Platz wird nicht nach Rabbiner Menachem Mendel Schneerson benannt
Die Ablehnung wurde zunächst von der SPD mit dem Argument begründet, dass der Rabbiner keine Frau gewesen wäre. Dieser Argumentation schlossen sich mit Ausnahme der CDU die anderen Parteien an. Einzig bei den Grünen gab es abweichende Meinungen, die Volker Heise vertrat. Er bat die Bezirksverordneten eindringlich zu bedenken, welches Signal sie mit der Ablehnung der Benennung in die Welt senden: "Diese Entscheidung wird international beachtet werden."Rabbiner Schneerson hat sich insbesondere um die Bildung verdient gemacht. In den USA wird seit 30 Jahren sein Geburtstag als "Tag der Bildung" begangen. In über 20 Städten der Welt sind Straßen und Plätze nach ihm benannt. Rabbiner Yehuda Teichtal, der die Debatte verfolgte, stimmte die Ablehnung traurig. "Rabbiner Schneerson wurde von den Nationalsozialisten aus Berlin vertrieben. Nach dem Krieg hat er sich für die Wiedergeburt des jüdischen Lebens in Berlin eingesetzt." Der Rabbiner bedankt sich bei den 21 Bezirksverordneten, die für die Benennung gestimmt haben. Er hofft, dass später unter einer anderen politischen Konstellation auch in Berlin Rabbiner Schneerson gewürdigt werden kann.
Die Ablehnung erfolgte auf der Grundlage früheren Beschlusses der Bezirksverordnetenversammlung, Plätze und Straßen vorwiegend nach Frauen zu benennen, um auch in den Straßennamen eine Gleichheit herzustellen. So schlug eine Reihe von Rednern vor, den Platz nach jüdischen Frauen zu benennen. Es wurde darauf verwiesen, dass Rabbiner Schneerson in der Jüdischen Gemeinde umstritten sei und empfohlen, sich nicht in interne Auseinadersetzungen einzumischen. Es wurde auch vorgeschlagen, prinzipiell keine Benennungen nach religiösen Persönlichkeiten vorzunehmen, was allerdings von der Martin-Luther-Straße über die Martin-Niemöller-Straße bis zur Otto-Dibelius-Straße einige Umbenennungen auslösen würde.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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