Sportfreunde legen Fokus weiterhin auf Nachwuchsarbeit
Doch damit nicht genug: Der Klub, der es sich auf die Fahnen geschrieben hat, alles im Verein der Jugendarbeit unterzuordnen, konnte auch mit den 1. D-Junioren den Aufstieg in die Landesliga bejubeln. Der verantwortliche Trainer Frank Sek ist auch der Jugendleiter - und das schon seit acht Jahren. Damit steht nicht zuletzt auch er für das, was diesen Verein auszeichnet: "Kontinuität und Nachhaltigkeit stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit", sagt Sek. Dem Klub sei es besonders wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen dem Verein möglichst lange treu bleiben. "Das gelingt natürlich nur mit richtig guten Trainern - und damit meine ich, dass sie sowohl menschlich als auch pädagogisch dieser Funktion gewachsen sind. Soziale Kompetenz, kindgerechter Umgang - wir wollen in unserem Klub keine Schreihälse." Auch deshalb lässt sich der Verein, wenn sich ein Trainer vorstellt, ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. "Ohne geht gar nichts. Das ist für uns ein K.o.-Kriterium." Zur neuen Saison werden die SF mit zwölf Jugend- und zwei Herrenteams an den Start gehen. Im Nachwuchsbereich ist man in allen Altersklassen vertreten. Von den F- bis zu den D-Junioren hat man mittlerweile sogar Jahrgangsmannschaften. Diese Kinder werden also den gesamten Jugendbereich gemeinsam durchlaufen und immer zusammenspielen. Damit hat sich der Klub die Möglichkeit geschaffen, leistungsbezogen zu arbeiten, ohne den Breitensportgedanken aus den Augen zu verlieren. Ein Beispiel für die gute Arbeit ist auch Nachwuchsspieler Timon Günzel, der dem Verein seit nunmehr neun Jahren die Treue hält. "Ich kann mich an kein Training erinnern, wo wir keinen Spaß miteinander hatten. Und das ist doch das Wichtigste. Und trotzdem sind wir immer in der Lage, uns entsprechend zu konzentrieren, um guten Fußball zu spielen", erläutert der 16-Jährige, der schon das eine oder andere Angebot eines anderen Klubs ausgeschlagen hat.
Rund 250 aktive Mitglieder bilden das Gerüst des Vereins, der vor zehn Jahren von einer Gruppe Unzufriedener, wie sie sich damals nannten, gegründet worden war: "Sie alle waren in anderen Vereinen aktiv, konnten dort ihre Ideen insbesondere in der Nachwuchsarbeit aber nicht verwirklichen. Was blieb ihnen also anderes übrig, als einen neuen Verein zu gründen?", erinnert sich Sek.
Mehr als etabliert hat sich auch die Fußballferienschule des Klubs, die seit 2010 in den Sommerferien angeboten wird: "Da rennen uns die Kinder regelrecht die Bude ein", freut sich Sek. Allerdings benötigen die Sportfreunde nun erst wieder qualifizierte Trainer, um noch mehr Kinder auch in den Verein aufnehmen zu können. Nichts desto trotz ließen die Rahmenbedingungen - in erster Linie die Nutzung des Stadions Wilmersdorf - ein unbegrenztes Wachstum nicht zu.
Und so haben es die Sportfreunde in den vergangenen zehn Jahren tatsächlich geschafft, sich zwischen den großen Klubs Berliner SC und 1. FC Wilmersdorf zu etablieren. Sek abschließend: "Das haben wir uns hart erarbeitet. Und darauf können wir auch ein bisschen stolz sein."
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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