Ultimate Frisbee ist viel mehr als nur eine Trendsportart

Beim Ultimate Frisbee - hier die Red Eagles aus Neukölln und Yeahaw aus Schöneberg - steht der Spaß im Mittelpunkt. | Foto: Nittel
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Wilmersdorf. Mit einem großen Finale ist am 11. Januar die "Open" Winterliga Berlin-Brandenburg im Ultimate Frisbee zu Ende gegangen. Den Titel sicherten sich die "Red Eagles" aus Neukölln.

Die Wilmersdorfer Teams "DiscUrs" und "DJ Dahlem" landeten in der Abschlusstabelle zwar weiter hinten. Doch beim Ultimate Frisbee ist das Gewinnen eigentlich nur Nebensache.

Insgesamt hatten 20 Mannschaften aus Berlin und Brandenburg an der "Open" Winterliga teilgenommen. Mit den "Endzonis" aus Rostock war auch ein Team aus Mecklenburg-Vorpommern mit am Start.

"Das Besondere an unserem Sport und der Winterliga ist, dass wir alle miteinander Ultimate Frisbee spielen und nicht gegeneinander", sagt die Mitorganisatorin Jessica Neumayer vom DJ Dahlem. Auch deshalb ist Ultimate Frisbee eine Sportart, die gänzlich ohne Schiedsrichter auskommt. "Wir regeln das unter uns - ganz entspannt und ohne Streit", ergänzt Torsten von Einem von den "Goldfingers" aus Potsdam. Wenn ein Spieler mit einer Aktion seines Gegners nicht einverstanden ist, ruft er laut "freeze" und das Spiel wird angehalten - im wahrsten Wortsinn also "eingefroren". Dass der Fairplay-Gedanke und der gegenseitige Respekt beim Ultimate Frisbee im Mittelpunkt stehen, zeigt sich auch im Anschluss an jede einzelne Partie: Dann bilden die gegnerischen Teams einen großen Kreis, um das Spiel noch einmal gemeinsam zu besprechen und sich gegenseitig zu applaudieren. "Wir treffen uns, um Spaß miteinander zu haben. Das ist der Geist dieses Spiels", bringt es Jessica Neumayer auf den Punkt.

Ultimate Frisbee ist ein rasantes und sehr dynamisches Spiel, das Wurfgeschick und taktisches Verständnis voraussetzt. Aufgrund des hohen Tempos und der Athletik, die dieser Sport verlangt, um sich schnell zu der im Flug befindlichen Scheibe zu bewegen oder gar zu springen, ist dieser Sport auch für Zuschauer sehr kurzweilig und attraktiv. In der Halle treffen beim Ultimate Frisbee jeweils fünf Akteure eines Teams aufeinander. Ziel des Spiels ist es, die Scheibe in der jeweiligen Endzone des Gegners zu fangen. In diesem Punkt hat Ultimate Ähnlichkeit mit American Football. Bei diesem weitgehend körperlosen Sport darf mit der Scheibe auch nicht gelaufen, sondern lediglich ein so genannter Sternschritt ausgeführt werden, den man aus dem Basketball kennt.

Ultimate, ursprünglich von amerikanischen Studenten erfunden, ist eine von insgesamt neun Frisbee-Sportvarianten, die unter dem Dach des Deutschen Frisbeesport-Verbands gespielt werden. In Berlin und Brandenburg gibt es um die 25 Vereine, rund 1000 Aktive.

Beim Ultimate Frisbee kann man altersunabhängig jederzeit einsteigen. Die 29-jährige Jessica Neumayer spielt seit sechs Jahren, der 36-jährige Torsten von Einem seit zwölf Jahren diesen Sport. Ohnehin ist die Berliner Ultimate-Gemeinde jederzeit auf der Suche nach weiteren Mitstreitern, die den Geist dieses Spiels auch einmal erleben möchten. Und für ambitionierte Sportler bietet Ultimate auch die Möglichkeit, an nationalen und internationalen Meisterschaften teilzunehmen.

Nähere Informationen zu Ultimate Frisbee sowie zu den Trainingszeiten und - orten der Wilmersdorfer Teams unter www.discurs-berlin.de und www.djdahlem.de.
Michael Nittel / min
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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