Ehrenamtliche erst nach drei Monaten wieder einsatzbereit
Randale auf der Feuerwache
Was wirklich vorgefallen ist, wird wohl nicht mehr ans Licht der Außenwelt dringen. Jetzt hat die Senatsinnenverwaltung bestätigt, dass die Freiwillige Feuerwehr Adlershof drei Monate außer Dienst war.
Die Berliner Woche hatte bereits Anfang des Jahres über die Außerdienststellung der Wehr an der Selchowstraße informiert. Ein Feuerwehrsprecher hatte von Streitigkeiten unter Ehrenamtlichen berichtet. Die müssen wohl etwas größer gewesen sein, wie jetzt die Antwort auf eine Anfrage des Köpenicker Abgeordneten Stefan Förster (FDP) vermuten lässt. Er hatte die Senatsverwaltung für Inneres mit Aussagen, dass es bei den Streitereien sogar zu Beschädigungen von Feuerwehreigentum gekommen war, konfrontiert. Das hatten Zeugen intern auch der Berliner Woche berichtet.
„Die Freiwillige Feuerwehr Adlershof war vom 13. Dezember 2019 bis 15. März außer Dienst. Grund hierfür waren Unstimmigkeiten innerhalb der Wehr“, teilte Innenstaatssekretär Torsten Akmann dem Abgeordneten mit. Bei den Streitigkeiten waren nach seinen Angaben sieben Feuerwehrhelme beschädigt worden, der Schaden wurde mit 2240 Euro beziffert. Die für Adlershof zuständige Direktion Süd habe in den vergangenen Wochen mit allen Beteiligten intensive Gespräche geführt und eine kommissarische Wehrleitung eingesetzt, so der Staatssekretär. Die Einsätze der Wehr waren in den letzten drei Monaten von den Berufsfeuerwehren Köpenick und Treptow sowie der Freiwilligen Feuerwehr Altglienicke übernommen worden.
Die 1890 gegründete Freiwillige Feuerwehr Adlershof hat rund 20 aktive Mitglieder. Erst kürzlich wurden nach Aussage der Feuerwehrpressestelle drei neue Mitglieder aufgenommen, bei zwei weiteren Wehrleuten läuft bereits der Aufnahmeprozess, und zwei Mitglieder der Jugendfeuerwehr wechseln demnächst in die Einsatzabteilung.
Die Ausbildung der Jugendfeuerwehr wurde allerdings wegen der Corona-Krise ausgesetzt, es werden Methoden einer digitalen Schulung entwickelt. Das eine Freiwillige Feuerwehr für mehrere Monate wegen interner Streitigkeiten außer Dienst geht, ist auch für den Bezirk Treptow-Köpenick ungewöhnlich. Es gab in den letzten 20 Jahren allerdings die Schließung von zwei Feuerwachen im Bezirk. So wurde die Freiwillige Feuerwehr Johannisthal 2005 aus Kostengründen geschlossen. Und die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Rahnsdorf endete 2013, weil nur noch sechs Retter einsatzbereit und die Nachwuchsgewinnung gescheitert war.
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