Das Institut für Physik wird mit Pflanzen abgekühlt
Statt Kompressoren und Kühlschlangen sorgen seit der Errichtung des Gebäudes vor rund 15 Jahren Blauregen und Clematis für angenehme Temperaturen in Laboren und Seminarräumen des zur Humboldt-Universität gehörenden Instituts. Damit wird vor allem Energie gespart.
Marco Schmidt, einer der Initiatoren des Projekts, benennt in einer Veröffentlichung die Steigerung des Energieverbrauchs um den Faktor 2,6 bis zum Jahr 2020, um in Deutschland Gebäude zu kühlen. Er beschreibt, wie die Verschattung der Fassaden das Aufheizen der Räume verhindert und die Verdunstungskälte des Wassers für zusätzliche Abkühlung sorgt. Pro Tag sollen bereits in der Anfangsphase 280 Kilowatt Kälteleistung genutzt worden sein.
Das Gebäude hat keine Regenwassereinleitung ins Berliner Abwassernetz. Das spart Betriebskosten gegenüber den Wasserbetrieben und dient gleichzeitig der Bewässerung der pflanzlichen Klimaanlage. Selbst für die zusätzlich eingebauten elektrisch betriebenen Klimaanlagen im Haus wird Regenwasser genutzt. Mit einem Wärmeaustauscher wird die Außenluft vorgekühlt, sodass selbst bei 30 Grad Hitze im Freien in den Räumen nur angenehme 22 Grad erreicht werden.
Allerdings haben sich nicht alle Pflanzen bewährt. Während Blauregen geeignet scheint, sind einige der in Kübeln untergebrachten Clematis bereits im ersten Winter erfroren.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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