Open-Air-Konzert und Tag der offenen Tür
Wolf Biermann besucht die Gedenkstätte, erzählt und singt
Der Liedermacher und Lyriker Wolf Biermann tritt am Sonntag, 7. Juli, live in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen auf. Nach seinem Konzert spricht er mit Marianne Birthler, der ehemaligen Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, über seine Erfahrungen in der DDR.
Das einstündige Open-Air-Konzert ist Höhepunkt eines Tags der offenen Tür im früheren zentralen Stasi-Gefängnis in der Genslerstraße 66. Wolf Biermann war einer der radikalsten Kritiker der SED-Diktatur. Schon ab 1965 mit Auftritts- und Publikationsverbot belegt, wurde der Musiker und Lyriker 1976 während eines Gastspiels in Köln ausgebürgert. Zahlreiche Künstlerlinnen und Künstler protestierten dagegen – und handelten sich damit ebenfalls Ärger mit der DDR-Obrigkeit ein.
Der Staatssicherheitsdienst reagierte mit verstärkten Repressionen und Verhaftungen. Als national und international erfolgreicher Musiker tritt Biermann noch heute regelmäßig bei Konzerten mit seiner Frau Pamela auf. Das Konzert findet in Kooperation mit der Bundesstiftung Aufarbeitung und der Stiftung Berliner Mauer statt.Was ist politische Haft?
Den ganzen Tag über präsentiert die Gedenkstätte ihre Arbeit. Es gibt Sonderführungen durch das Zeitzeugenarchiv, die Ausstellungen und das Haftkrankenhaus. Die Gäste können zwei originale Gefangenentransporter der Stasi besichtigen. Der Künstler und ehemalige politische Häftling Gino Kuhn bietet Workshops für Jugendliche an, die sich künstlerisch mit dem Thema politische Haft auseinandersetzen wollen. Interviews mit Zeitzeugen verdeutlichen das Ausmaß und die Auswirkungen der Stasi-Haft.
Das Konzert von Wolf Biermann findet von 14 bis 15 Uhr statt, Tag der offenen Tür ist von 10 bis 17 Uhr in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Genslerstraße 66.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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