Junge Frau springt von der Brücke in die Spree
Zeugen hatten am 4. Januar gegen 18.45 Uhr beobachtet, wie sich zwei junge Leute stritten. Dann schien der Zwist beendet. Nach Aussage ihres Freundes war die junge Frau plötzlich über das Brückengeländer geklettert und aus acht Metern Höhe in die Spree gesprungen. Der gleichaltrige Freund sprang hinterher, konnte die Frau aber nicht retten. Spaziergänger, die das dramatische Geschehen beobachtet hatten, riefen Polizei und Feuerwehr. Die waren schnell mit einem Polizeiboot und dem Mehrzweckboot der Feuerwache Köpenick vor Ort und suchten mit Tauchern nach der Frau. Nach rund drei Stunden wurde die Suche ergebnislos abgebrochen. Der junge Mann kam mit Unterkühlungen ins Krankenhaus.
Am Mittwoch nach dem Unglück stiegen noch einmal Feuerwehrtaucher an der Unglücksstelle in den Fluss, konnten die 21-Jährige aber auch bei diesem Bergungsversuch nicht finden.
Die Parkwegbrücke ist ein Fußgängersteg, der angehängt an die Treptower Eisenbahnbrücke, Alt-Stralau auf kürzestem Weg mit dem Treptower Park verbindet. Direkt neben der Brücke befindet sich der Hafen der Stern und Kreis Schiffahrt.
Ende des vorigen Jahres hatte es im Bezirk bereits ein anderes Unglück an einem Gewässer gegeben. Anfang Dezember war ein Pkw an der Langen Brücke in die Dahme gestürzt, der Fahrer und eine Beifahrerin starben. Der Unfall hatte eine Diskussion über die mögliche Stationierung von Feuerwehrtauchern im Bezirk ausgelöst. Warum die Leiche der Frau bisher nicht gefunden wurde, ist unklar. Vermutlich hat sich ihre Winterkleidung so mit Wasser vollgesogen, dass der Körper keinen Auftrieb hat. Dass bei drei Grad Wassertemperatur kaum Verwesung stattfindet und damit keine Fäulnisgase für den Auftrieb sorgen, könnte ein weiterer Grund sein.
Die Familie der 21-Jährigen will sich mit dem Schlimmsten noch nicht abfinden. Sie hofft, dass die Frau irgendwo in der Nähe an Land geklettert ist und sucht mit Foto und Steckbrief im Umfeld der Parkwegbrücke nach ihr.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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