Zeitzeugen erinnern im Video an die Geschichte des Ausflugslokals „Zenner“
Mein allererstes Zeitungsfoto
Die neuen Betreiber des Ausflugsrestaurants „Zenner“ haben ein Video mit Aussagen von Zeitzeugen in Auftrag gegeben, dafür bei Facebook und auch in der Berliner Woche zum Mitmachen aufgefordert.
Zu denen, die sich gemeldet hatten, gehörte auch der Berliner Lokaljournalist Ralf Drescher.
„Ich habe 1981 bei ,Zenner' mein erstes Zeitungsfoto gemacht. Ich war damals Student an der Humboldt-Uni, hatte Semesterferien und viel freie Zeit. In der Tagespresse hatte ich vom Elefantenfrühstück auf der Terrasse des Ausflugslokals gelesen und war mit meiner Praktica-Kamera vor Ort“, berichtet Drescher dem Videoteam.
Das war war am 22. Juli 1981, Hobbyfotograf Drescher kam, staunte über rund 2000 Besucher und fotografierte die Elefantenspeisung, mit der für den Zirkus „Aeros“, der im nahen Plänterwald gastierte, geworben werden sollte. Wieder zu Hause, kam ihm eine Idee. „Mir war aufgefallen, dass keine Profifotografen vor Ort waren. Deshalb wollte ich meine Fotos einer der Ostberliner Tageszeitungen anbieten. Ich habe die Berliner Zeitung angerufen, dort war man ziemlich hochnäsig und zeigte kein Interesse. Bei der BZ am Abend, dem einzigen Boulevardblatt der DDR, stieß ich auf einen verständnisvollen Fotoredakteur. Der erklärte mir, bis wann ich meine Aufnahmen im Verlagshaus am Alex abliefern muss“, so Zeitzeuge Drescher.
Die Fotos hat er dann im eigenen Badezimmerlabor entwickelt und zur Redaktion gebracht, am nächsten Tag war das Bild dann in der BZA gedruckt. Eine Woche später hat Drescher dann noch einmal von einer Kameltaufe, die ebenfalls im „Zenner“-Garten statt fand, berichtet. Dort war wieder vor mehreren tausend Zuschauern für den Zirkus geworben worden, das Baby-Kamel erhielt den Namen „Zenni“.
„Danach hat mich der Fotoredakteur Manfred Barske gefragt, ob ich nicht gelegentlich Fotoaufträge für die Zeitung übernehmen könnte. Im ,Zenner'-Biergarten begann damals meine journalistische Karriere“, berichtet Drescher im Video.
Weitere Zeitzeugen sind unter anderem der frühere Treptower Bürgermeister Günter Polauke, langjährige Besucher und eine Gastronomin, die vor fast 50 Jahren im „Zenner“-Restaurant gelernt hat. Das Video soll später unter anderem auf der Internetseite von „Zenner“ zu sehen sein.
Autor:Heimatverein Köpenick aus Köpenick |
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