Feiern im Atelierhaus Mengerzeile
Mit einem Hoffest wurden Ateliers und Projektraum eingeweiht

Von Ilona Ottenbreit stammen die Malereien im Treppenhaus. | Foto: Ralf Drescher
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Im Sommer 2013 drohte den fast 40 Künstlern im Atelierhaus Mengerzeile nach dem Verkauf der Immobilie der Rauswurf. Sechs Jahre später gab es nun Grund zum Feiern. Eine Vereinbarung mit dem neuen Eigentümer hat die Ateliers für 25 Jahre gesichert.

Unterschrieben wurden die Verträge bereits im Frühjahr, Zeit zum Feiern fanden die Künstler erst jetzt. Ursprünglich wollten sie das Haus selbst kaufen, bekamen aber dafür nirgendwo einen Kredit. Deshalb verhandelten sie mit dem Eigentümer. Der ließ sich auf eine Art Mischkalkulation ein. Sein Geld verdient er in erster Linie mit dem auf einem Nachbargrundstück entstandenen Neubau. Die Künstler profitieren dafür von einer auf sechs Euro je Quadratmeter gedeckelten Kaltmiete, zu der nur ein Inflationsausgleich hinzukommt.

Während der zweijährigen Bauarbeiten mussten fast alle Künstler ein- oder mehrfach im Haus umziehen. „Die Zeit auf der Baustelle hat uns noch mehr zusammengeschweißt, es war immer jemand zum Helfen da. Wir hatten das absolute Glück, auf einen Eigentümer zu treffen, der bestehende Strukturen nicht ignoriert und vor allem nicht nur an Profit denkt, sondern auch ein Interesse an den Orten hat, die Berlin als Stadt besonders und attraktiv machen. Es war für alle Beteiligten ein steiniger und nervenaufreibender Weg, der aber am Ende zu einem guten Ergebnis geführt hat“, erzählt Eva Noack, eine der beteiligten Künstlerinnen. In ihrem Atelier sitzt sie vor Papierschnipseln, die aus historischen Zeitschriften stammen. Daraus fügt sie Schriftzüge und Wortbilder, die ins Englische übersetzt und dann ebenfalls künstlerisch aufbereitet werden. Demnächst erscheint ein Bildband mit 138 derartigen Paaren.

Beim Hoffest Mitte September bummelten Besucher durch die Ateliers, sprachen mit den Künstlern und diskutierten deren Werke. In einer früheren Waschküche öffnete erstmals der Projektraum, der für gemeinsame Ausstellungen zur Verfügung steht. Hier soll es, passend zu Veranstaltungen, kleine Präsentationen geben.

Das Atelierhaus Mengerzeile öffnete 1993 in einem erst als Klavierfabrik und zu DDR-Zeiten vom VEB Deutsche Schallplatten genutzten Fabrikgebäud unmittelbar an der Grenze zu Neukölln. hier haben 38 Künstler ihre Arbeitsräume, darunter Maler, Grafiker, Bildhauer, Fotografen und Schmuckgestalter.

Wissenswertes: www.atelierhaus-mengerzeile.de

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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