Stadtführung: Am 28. April geht es nach Alt-Biesdorf
Bei meinem 159. Woche-Stadtspaziergang lade ich Sie nach Alt-Biesdorf ein.
Werner Siemens, Ingenieur und Unternehmer, kaufte 1887 das Biesdorfer Gut samt Ländereien samt Schlosspark mit dem spätklassizistischen Schloss, erbaut von den Architekten Gropius und Schwechten. Wussten Sie, dass genau hier eine Wiege der elektrischen Eisenbahn gewesen sein soll? Bis heute erzählt man sich, dass Siemens im Biesdorfer Schlosspark seine dynamoelektrischen Schienenfahrzeuge mit Stromzuleitung ausprobierte. Im Park erinnert eine Büste an den einstigen Hausherrn.
Schloss Biesdorf, Eigentum Berlins seit 1927, war beim Aktenvernichten im April 1945 abgebrannt. Das zerstörte Obergeschoss ist dann abgetragen worden, das Hochparterre samt Säulenreihe unter Flachdach erneuert. Jahrzehntelang ist die Silhouette mit dem Achteckturm Markenzeichen von Kulturzentrum und Stadtbibliothek gewesen. Zur IGA bekam der Bau nach über 70 Jahren sein originales Obergeschoss zurück und soll auch im neu-altem Gewand ein Kulturort des Bezirks bleiben.
Biesdorf wurde schon vor vielen Jahrzehnten zum verkehrsgünstigen Ort, mit schnellen Verbindungen ins Stadtzentrum und in die Mark. So schießen jetzt auf allen verfügbaren Freiflächen Wohnhäuser wie Pilze aus dem Boden, sogar die freigeräumten Hofflächen des früheren Gutshofs werden bebaut. In der immer wieder erneuerten alten Dorfkirche findet man sich in einem Raum voller Klarheit, Ruhe und sanftem Licht. Ein krasser Kontrast. Gartenarchitekt Albert Brodersen gestaltete Ende des 19. Jahrhunderts den Schlosspark. Mitten im Getöse eine Oase der Ruhe, 14 Hektar groß. Lauter wird es nur zum Biesdorfer Blütenfest im Mai. Oder im Juli, denn dann gibt es „Rock im Grünen“ auf der Parkbühne.
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Der Spaziergang beginnt am 28. April, 11 Uhr. Treffpunkt ist im Schlosspark zwischen Schlossparkteich und dem Treppenaufgang am Eiskeller. Verkehrsverbindung: U 5 bis Elsterwerdaer Platz oder S 5 bis Biesdorf jeweils 8 Minuten bis in den Park.
Die Führung ist für Leser der Berliner Woche kostenlos. Allerdings ist eine Anmeldung erforderlich: am Freitag, 27. April, von 10 bis 12 Uhr anrufen unter 887 27 74 14.
Autor:Bernd S. Meyer aus Mitte |
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