Kita, Wohnungen, Waisenhaus
Richtfest für neues Projekt im Ludwig Hoffmann Quartier

Für die Gebäude des Immoblienprojektes Tribus konnte Richtfest gefeiert werden. | Foto: Bernd Wähner
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Im Ludwig-Hoffmann-Quartier an der Wiltbergstraße konnte Richtfest für zwei Neubauten sowie eine Gebäudesanierung gefeiert werden.

Alle drei Gebäude, die u-förmig zueinander stehen, befinden sich im Grundstücksbereich zum Pöllnitzweg hin. Sie gehören zum Immoblienprojekt Tribus auf dem Areal des Ludwig Hoffmann Quartiers (LHQ).

Bei dem zu sanierenden alten Gebäude handelt es sich um das Haus 32 auf dem einstigen Klinikgelände. Das zum Denkmalschutzensemble des LHQ gehörende Gebäude wird für den Kita-Träger Vielfarb Social gGmbH umgebaut. Mit der Sanierung dieses Hauses wird die Sanierung von Bestandsgebäuden auf dem LHQ abgeschlossen, informiert Andreas Dahlke, Geschäftsführer der LHQ Projektgesellschaft GmbH & Co. KG. „Wir werden uns jetzt auf die Neubauprojekte im Quartier konzentrieren.“

Seit 2012 wird das einstige Klinikareal an der Wiltbergstraße zum Ludwig Hoffmann Quartier mit vielfältigem Nutzungsmix saniert und umgebaut. „Wir sind weit gekommen“, sagt Dahlke und nennt Beispiele. „Bis heute wurden 450 Wohnungen, zwei Schulen, drei Kitas, eine Sporthalle, verschiedene Sozialeinrichtungen und Gewerbeflächen fertiggestellt.“ Eine besondere Herausforderung sei die Erhaltung des historischen Charakters der Bestandsgebäude und der Gartenlage im Rahmen der Umwandlung des 28 Hektar umfassenden einstigen Krankenhausgeländes zu einem Wohnquartier gewesen, so Dahlke weiter.

Die bisher gesammelten Erfahrungen fließen nun auch in das Immobilienprojekt Tribus ein. In diesem wird zum einen das Haus 32 für den Kita-Betreiber umgebaut. Zum anderen entsteht ein Neubau mit Wohnungen für sieben Familien.

In den zweiten Neubau auf diesem Gelände zieht indes das Waisenhaus „myHome“ ein, in dem künftig Kinder leben werden, die ihre Eltern verloren aben. Träger der Einrichtung ist der Verein TrauerZeit, der bereits auf dem Gelände des LHQ sein Zentrum für trauernde Kinder betreibt. Gegründet wurde der Verein im Jahr 2005. Seither kümmert er sich um Kinder und Jugendliche, die vom vorzeitigen und oft plötzlichen Tod eines Elternteils getroffen werden. Gründerin Simone Rönick hat ihr eigenes Schicksal zu ihrer Berufung und schließlich zu ihrem Beruf gemacht, indem sie professionelle Angebote für Halb- und Vollwaisen aufgebaut hat. In den vergangenen 16 Jahren hat TrauerZeit Hunderten von Kindern, Jugendlichen und deren jung verwitweten Elternteilen in Einzelterminen und Trauergruppen Raum für die Verarbeitung ihrer Trauer geboten, sodass diese ihren Lebensmut wieder finden konnten.

Liebevolles Zuhause für Vollwaisen

„Wir wissen aus langjähriger Erfahrung, dass die Belange von Halb- und Vollwaisen kaum Berücksichtigung in unserer Gesellschaft finden und dass der plötzliche und zu frühe Tod ein Tabu darstellt, das im Umfeld meist gelähmtes Schweigen und ein Gefühl von Hilflosigkeit hervorruft“, berichtet Rönick. Kinder, die beide Elternteile vorzeitig verloren haben, drohten in den Einrichtungen der stationären Jugendhilfe mit ihrem besonderen Betreuungsbedarf zur Verarbeitung ihrer Trauer oft unterzugehen. Das Waisenhaus "myHome" soll Vollwaisen deshalb ein familienersetzendes, liebevolles, neues Zuhause bieten, das sie darüber hinaus professionell in der Verarbeitung ihrer Trauer unterstützt.

Der Verein TrauerZeit wird "myHome" als vollstationäre Einrichtung betreiben und die neu entstehenden Räumlichkeiten mieten. Bevor jedoch ein Teil der Leistungen staatlich refinanziert werden kann, muss TrauerZeit noch erhebliche Erstinvestitionen zur Einrichtung der Wohngruppen sowie in die Fortbildung und Einstellung des Therapeuten- und Pädagogenteams leisten. Er ist deshalb in der Vorbereitungsphase bis zur Eröffnung des Waisenhauses auf umfangreiche Spenden angewiesen. Mehr ist auf /trauerzeit-berlin.de/waisenhaus zu erfahren.

Auf Spenden angewiesen

Zum Richtfest konnte Rönick zwei weitere Spenden von Unterstützern entgegen nehmen. Frank Müller von der Sparda Bank, die den Verein TrauerZeit seit 2009 unterstützt, überreichte der Vereinsgründerin einen symbolischen Scheck über 10 000 Euro. Weitere 5000 Euro spendete das Bauunternehmen Krüger-Holding.

Vorgesehen ist, dass Immoblienprojekt Tribus im Sommer 2022 fertiggestellt wird. Aber damit sind die Arbeiten am Ludwig Hoffmann Quartier noch nicht abgeschlossen, teilt Dahlke mit. „Im Gegenteil. Das Stadtquartier wird seine Angebote weiter ausbauen.“ Geplant sind zwei moderne Wohnanlagen und Projekte, die den besonderen Bedürfnissen ihrer Nutzer Rechnung tragen. Zum einen wird eine Wohnanlage für Senioren entwickelt, zum anderen ein Wohnensemble mit kleinen kompakten Wohnungen für vornehmlich junge Leute, die in Buch arbeiten, lernen oder studieren.“

Nähere Informationen zum Quartier. www.l-h-q.de/.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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