Neuer Bau für die Hufeland-Oberschule wurde im Grundschulstandard eingerichtet
Buch. An der Hufeland-Oberschule ist ein nagelneuer Modularer Ergänzungsbau (MEB) eingeweiht worden. Aber die Freude war getrübt. Die Baufirma richtete ihn nämlich nach Grundschulstandard ein.
Zur Einweihung des Neubaus in der Walter-Friedrich-Straße 18 reiste eigens der Staatssekretär für Bauen und Wohnen, Professor Engelbert Lütke Daldrup, an. Denn die Mittel für den dringend benötigen MEB wurden aus dem Förderprogramm Stadtumbau Ost bezahlt. Mehr Unterrichtsräume für Oberschüler sind in Buch dringend nötig. Der Ortsteil wächst stetig.
Als die Hufeland-Oberschule vor sechs Jahren an die Walter-Friedrich-Straße zog, standen auf dem Grundstück noch zwei marode Plattenbauten. Einer davon war teilweise saniert worden. In ihm wird seitdem unterrichtet. Das zweite Gebäude stand lange Zeit leer. Fachleute kamen zu der Einschätzung, dass es unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht mehr zu sanieren ist. Im vergangen Jahr wurde es deshalb abgerissen.
Schnell und kostengünstig
Weil aber weitere Unterrichtsräume für die Oberschüler gebraucht werden, entschieden Senat und Bezirk, einen MEB mit 24 Klassenräumen, zwölf Gruppenräumen, Lehreraufenthaltsbereichen, sanitären Anlagen und einem Aufzug für eine barrierefreie Nutzung des Gebäudes zu errichten. „Modulare Schulergänzungsbauten sind ideal, um schnell und kostengünstig auf die Herausforderungen der wachsenden Stadt reagieren zu können“, sagt Engelbert Lütke Daldrup zur Eröffnung. „Aus diesem Grund unterstützt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung aus Mitteln der Städtebauförderung die Bezirke, um den erheblich gestiegenen Bedarf an Schulplätzen kurzfristig decken zu können.“ In den vergangenen Monaten ist an der Walter-Friedrich-Straße ein dreigeschossiges Bauwerk mit roter Fassade in Fertigteilbauweise entstanden. Nach Fertigstellung ist geplant, das zweite Schulhaus auf dem Campus bis 2018 nach und nach zu sanieren.
Waschbecken und Toiletten zu niedrig
Das Problem an dem MEB ist allerdings, dass es von der Herstellerfirma für Grundschulen konzipiert wurde. In Buch hatte offenbar keiner der Bauverantwortlichen mal einen Blick auf den Schulcampus geworfen. Die Vorsitzende des Bezirkselternausschusses (BEA) Pankow, Juliane Bartel, berichtet, dass im Sanitärbereich Waschbecken und Toiletten wie für Grundschüler eingebaut wurden. Außerdem wurde eine feste Möblierung mit Schränken und Regalen eingebaut. Auch das ist an Oberschulen völlig überflüssig. Diese Fehlplanung mache die Eltern fassungslos, so die BEA-Vorsitzende.
Das trifft auch auf den MEB am Rosa-Luxemburg-Gymnasium zu, an dem es ähnliche Probleme gibt. „Wir fordern, seitdem über MEB in Pankow geredet wird, von den Senatsverwaltungen und dem Bezirksamt von Anfang an die Einbindung von Schulleitungen und Eltern in die Prozesse des Baus von MEB“, erklärt Oliver Görs vom Vorstand des BEA Pankow. „Dass die Schulkonferenzen nur bei der Farbgebung der Bauten gefragt werden, ist nie und nimmer ein Zeichen gelebter Partizipation, sondern nur scheinbare Einbindung von Eltern-Interessen.“ Elternvertreter auf Bezirks- und Landesebene hätten in der Vergangenheit immer wieder Verbesserungen in der Planung der MEB angemahnt, erklärt der BEA-Vorstand. Bislang stieß man aber auf taube Ohren.
In puncto Mängelbeseitigung am neuen MEB in Buch hat die Senatsverwaltung inzwischen reagiert. Die zuständige Fima muss in Gewährleistung die Sanitäranlagen so umbauen, dass sie für Oberschüler geeignet sind. Damit der laufende Schulbetrieb nicht gestört wird, soll das aber erst in den Sommerferien passieren. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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