Erinnerung an verschwundenes Kleinod
Das Ehepaar Henke gestaltete ein „Schloss-Fenster“
Bereits vor zwei Jahren gestalteten sie im ersten Bereich der Glas-Galerie auf dem früheren Gutshof in Buch ein Fontane-Fenster. Nun haben Adolf und Rosemarie Henke im letzten Bereich dieser Galerie noch eine Ausstellung zum Schloss Buch eingerichtet.
In dieser ist unter anderem ein Modell des früheren Bucher Schlosses zu sehen. Es finden sich schriftliche Informationen über das Schloss, aber auch Fotos aus der Dokumentation einer Ausstellung über den Bucher Schlosspark. Diese war im Juni 2016 vom Förderverein Kirchturm Buch organisiert worden. Außerdem ist in der Ausstellung auch die Berlin-Buch-Broschüre aus der Publikationsreihe „Schlösser und Gärten“ zu sehen, in der mehr über das Schloss und den Schlosspark zu erfahren ist.
Mit dieser Ausstellung gibt das Ehepaar Henke einen kleinen Einblick in die Geschichte eines Gebäudes, das es heute zwar nicht mehr gibt, aber das immer noch im Schlosspark und in der Schlosskirche als Begriff vorkommt und den auch das heutige Il Castello (das Schloss) im Namen trug – die Gaststätte war zu Theodor Fontanes Zeiten der Schlosskrug – und noch immer trägt. „Alle drei sind in ihrer Genese stets auf das Herrenhaus bezogen gewesen“, schreibt dazu Markus Jager in der genannten Broschüre, die vom Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark herausgegeben wurde.
„Wir wollen mit den Informationen in dieser kleinen Ausstellung helfen, eventuelle Wissenslücken zu füllen“, sagt Rosemarie Henke. „Denn viele Parkbesucher, egal ob sie vom Parkweg her oder durch das Portal den Schlosspark betreten, wissen nicht, was einst auf der dortigen gepflasterten Fläche für ein ansehnliches Gebäude stand.“ Das Gebäude, an dem von den jeweiligen Schlossherren stets einige Umbauten vorgenommen wurden, stand immerhin etwa 222 Jahre im Schlosspark. Aber heute erinnert kaum noch etwas daran. Insofern ist das neue „Schloss-Fenster“ in der Glas-Galerie auch ein Stückweit Touristen-Information.
Adolf Henke sagt: „Unser Schloss-Fenster ergänzt unser Fontane-Fenster in der Glas-Galerie.“ Fontane sei vom Bucher Schloss und seiner Geschichte sehr angetan gewesen. Er machte sich Notizen dazu, als er anno 1860 dem „Dorf Buch“ gemeinsam mit seinem Verleger wandernd einen Besuch abstattete. In seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ schreibt er im Kapitel für das Dorf Buch, nachdem er im Schlosskrug übernachtet hatte: „Ein Blick noch auf das Strohlager, den Schauplatz unseres stillen Muts, und wir treten in die Dorfgasse hinaus, um zunächst dem Schlosse drüben unseren Frühbesuch zu machen.“ In Fontanes Notizbuch findet sich auch der Satz: „Der Eintritt in das Schloss wird uns freundlich gestaltet.“ Wer ihm und seinem Begleiter die Tür öffnete, ist allerdings nicht überliefert. Bekannt ist indes der Wandel des Schlosses vom barocken Herrenhaus der Familie von Viereck zum historischen Schloss, nachdem die Familie von Voß das Landgut und das Patronat übernommen hatte, berichtet Adolf Henke.
Wer nach einem Besuch des neuen „Schloss-Fensters“ auf dem Stadtgut in Alt-Buch 45 neugierig geworden ist, dem sei die gedruckte Dokumentation der Ausstellung des Fördervereins Kirchturm Buch empfohlen. In dieser finden sich zahlreiche Informationen zur Geschichte des früheren Schlosses. Sie ist für fünf Euro im Gemeindebüro der Schlosskirchengemeinde in Alt-Buch 36 erhältlich, berichtet Adolf Henke.
Ein künstlerisches Highlight in der neuen Ausstellung über das Schloss ist übrigens ein großformatiges Aquarell von Hans-Jürgen Malik. Dieses Aquarell des im benachbarten Karow lebenden Künstlers zeigt das Schloss und die Schlosskirche.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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