Erste Flüchtlinge zogen ins "AWO Refugium Buch" ein
Bisher lief alles reibungslos, sagt Manfred Nowack, der Vorsitzende des Kreisverbandes Mitte der Arbeiterwohlfahrt (AWO), des Betreibers der Unterkunft. Bei dem neuen Heim handelt es sich um drei bunte Containerbauwerke mit drei Etagen. Sie sind seit Anfang des Jahres auf einer Fläche der früheren Brunnengalerie errichtet worden.
Bislang sind zwei Gebäude fertig, die in diesen Tagen bezogen werden. Das dritte Gebäude soll ab Mitte Mai folgen. Die neue Unterkunft erhielt von der Betreiberin den Namen "AWO Refugium Buch". Sie entstanden in unmittelbarer Nachbarschaft zu den mehrstöckigen Plattenbauten an der Großcurthstraße. Damit die Nachbarn wissen, wie die Unterkünfte für die Flüchtlinge aussehen, hatte die AWO Ende März zu einem Tag der offenen Tür in die noch leeren Gebäude eingeladen. Die Resonanz der Bucher war riesig. Hunderte nutzten die Möglichkeit, einen Blick in eine der Unterkünfte zu werfen.
Allerdings kam es in den vergangenen Wochen auch immer wieder zu Provokationen von Rechtsextremisten. Kurz vor Einzug der ersten Flüchtlinge schrien drei Unbekannte nachts ausländerfeindliche Parolen. Danach provozierten sie die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes. Am Zaun ließen die Männer mehrere rechtsradikale Flugblätter zurück. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt nun.
"Wir verurteilen diese fiese Attacke aufs Schärfste und zollen den Wachleuten für ihre besonnene Reaktion großen Respekt", erklärt Stefanie Turba, die Kreisvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. "In diesem Zusammenhang erwarten wir von der Polizei größtmöglichen Einsatz bei der Ermittlung der Täter und verstärkte Präsenz rund um die Unterkunft." Pankower Politiker anderer demokratischer Parteien äußerten sich ähnlich zu diesem Vorfall.
Nachdem die ersten Flüchtlinge in die Unterkunft eingezogen sind, wurden sowohl der Wachschutz als auch die Polizeistreifen am Heim verstärkt. Um das Heim ist außerdem eine Bannmeile eingerichtet worden, um die Privatsphäre der Flüchtlinge zu schützen.
Begrüßt wurden die ersten Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und Eritrea von der Bucher Unterstützergruppe für die Flüchtlinge.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.