Einzigartiger Lebensraum
Bezirk will die Bucher Moorlinse nahe dem S-Bahnhof noch besser schützen

Die Moorlinse wird jetzt zwar noch besser geschützt, aber Veränderungen zugunsten einer verstärkten Umweltbildung können leider nicht vorgenommen werden.

Dieses Fazit zieht Umweltstadtrat Daniel Krüger (für AfD) in seinem Schlussbericht zum BVV-Beschluss „Moorlinse schützen – Umweltbildung ermöglichen“. Die Moorlinse befindet sich an der Stichstraße, die am S-Bahnhof Buch von der Wiltbergstraße abgeht. Sie liegt im Landschaftsschutzgebiet im Nordosten Berlins. Noch vor 30 Jahren war das Gelände trocken, erst um 1996 begann sich in der Senke Wasser zu sammeln. Mit dem Wasser kamen die Amphibien und Vögel. Je mehr der Pegel stieg, umso mehr nahm die Artenvielfalt zu. Heute leben dort Kröten, Frösche, Eidechsen, Ringelnattern und unzählige Vogelarten wie Möwen, Seeadler, Enten, Kuckucke und Höckerschwäne.

Deshalb erkunden viele Pankower heute – teilweise mit Ferngläsern ausgerüstet – dieses einzigartige stadtnahe Biotop. Auch Kitas und Schulen unternehmen im Rahmen der Umweltbildung Exkursionen zur Moorlinse. Der Vorteil ist, dass sie sich unweit des S-Bahnhofs befindet und somit gut zu erreichen ist. Diese Nähe zum S-Bahnhof führt aber auch dazu, dass am Rande der Straße unmittelbar an der Moorlinse immer wieder Autos parkten, vor allem von Pendlern. Inzwischen ist das Parken dort verboten. Und dieses Verbot wird jetzt auch eingehalten, betont Stadtrat Krüger. Das ergaben zwei stichpunktartige Kontrollen im vergangenen Jahr. Um die Moorlinse künftig noch besser schützen zu können, wurde vom Bezirksamt außerdem ein Gutachten in Auftrag gegeben. Demzufolge sollen Pufferzonen und beruhigte Zonen um die Moorlinse eingerichtet werden.

Nicht umsetzbar sei indes der Vorschlag der Verordneten, im Interesse der Umweltbildung die Aussichtsplattform an der Moorwiese zu erhöhen. Das sei aus finanziellen, aber auch aus statischen Gründen nicht zu bewerkstelligen, so der Stadtrat. Auch eine Sichtachse in den Schilfgürtel könne man nicht schlagen. Das würde zu einer Beeinträchtigung der in und an der Moorlinse lebenden Arten führen. „Der Schilfgürtel stellt einen natürlichen Schutzstreifen insbesondere für störungsempfindliche Arten wie zum Beispiel die streng geschützte Rohrweihe dar und sollte daher nicht zerstört werden“, meint Krüger. „Hier müssen Bedürfnisse Einzelner gegenüber den Bedürfnissen der Allgemeinheit, diese Arten zu schützen und zu erhalten, zurücktreten.“

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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