Die Kleiderhilfe sammelt Spenden und verteilt sie kostenlos
Seit drei Jahren ist die Kleiderhilfe - Träger ist die gemeinnützige GmbH "Die Chance" - hier ansässig. "Wir haben alles selbst mit Spenden eingerichtet", erklärt Leiterin Rosemarie Hahn. Die Räume sind einladend und mit Liebe zum Detail gestaltet. Es gibt jeweils ein Zimmer für Kinder-, Frauen- und Männerkleidung, die nach Größen in Regalen einsortiert ist. "Alles gewaschen und gebügelt. Wenn nötig, bessern wir die Teile auch aus", so Hahn.
Ihre 15 Mitarbeiter sind Arbeitslose, die hier für ein Jahr einem 1,50-Euro-Job nachgehen, sechs Stunden am Tag. "Wir sind eine gemischte Truppe aus vielen Nationalitäten und jeder wird respektvoll behandelt. Wir lachen viel zusammen, das spart so manche Tablette", sagt die Leiterin. Ihre Leute sind auch viel und gern mit Trolleys in der Stadt unterwegs, holen Spenden ab und liefern sie aus.
Häufig beteiligt sich die Kleiderhilfe an Aktionen: Die Obdachlosen-Praxis am Zoo hat sie gerade mit Handtüchern, Waschlappen und dicken Socken beliefert. Auch Frauenhäuser und Flüchtlingsheime sind dankbare Abnehmer, vor allem von Kinderkleidung. Doch es muss nicht immer etwas zum Anziehen sein. "Heute haben wir eine Riesentüte Kuscheltiere verschenkt", freut sich Mitarbeiterin Monika Mangelmann. Empfängerinnen waren brasilianische Mütter, die ihre Kinder im Gefängnis bekamen und gerade zu einem Besuch in Berlin eingeladen sind.
Im Stieffring vorbeikommen kann jeder, der seine Bedürftigkeit nachweist, zum Beispiel mit ALG-II-Bescheid oder BerlinPass. Doch weil der Weg nach Plötzensee für etliche zu weit ist und nicht jeder seine Wohnung verlassen kann, kommen die Mitarbeiter auch bei Privatpersonen vorbei. Damit möglichst viel zu verteilen ist, sind Spenden immer willkommen. Besonders gefragt sind jetzt warme Männerkleidung, Schuhe, Unterwäsche, Schlafsäcke und Isomatten. Auch Spiele und Bücher für Kinder sind gern gesehen.
Die Mitarbeiter der Kleiderhilfe sind übrigens auch kreativ. Sie nähen Kinderschürzen aus Bettlaken, Taschen aus alten Jacken oder Kissen und Decken aus Textilresten, die die Stoffgroßhandlung von gegenüber regelmäßig spendet.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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