Lebensmittelskandale, Umweltprobleme wegen intensiver Landwirtschaft und weiter Transportwege: Vielerorts finden sich Menschen zusammen, die diesen Missständen mit einem Umdenken in puncto Ernährung begegnen wollen. In Lichtenberg geht jetzt die Initiative Lebensmittelpunkt an den Start.
Die Supermärkte sind voll, die meisten Kühlschränke hierzulande auch, häufig landen Lebensmittel im Müll statt auf dem Esstisch. Eine fehlende Wertschätzung für Lebensmittel und Erzeuger bemängeln nicht nur die Umweltverbände. Im Bezirk startet der Berliner Ernährungsrat jetzt die Initiative Lebensmittelpunkt Lichtenberg. Ziel ist es, gemeinsam aktiv zu werden: für ein zukunftsfähiges Ernährungssystem. Die Initiatoren wollen Orte des Austauschs schaffen – in mehrfacher Hinsicht. Dort sollen Leute gemeinsam kochen und konservieren; dort sollen Ernteüberschüsse und gerettete Lebensmittel verteilt, Filme gezeigt und Aktionen geplant werden.
Bei den Treffen geht es auch um Genuss, alle Beteiligten können sich mit Tipps und Tricks einbringen und beispielsweise verraten, wie aus einfachen Zutaten Köstlichkeiten entstehen. Oder was man braucht, um Rohprodukte zu veredeln. In Workshops lernen die Teilnehmer, Kohl in Kimchi zu verwandeln, Wein aus Obst zu keltern oder Gemüsereste in leckere Brotaufstriche zu verwandeln. Eine erste öffentliche Aktion findet am Dienstag, 29. Mai, von 18 bis 19.30 Uhr in der Kiezspinne statt.
Auf dem Programm: ein Workshop, in dem Wildkräuter zu Pesto verarbeitet werden. Es gibt viele Informationen über die Aktivitäten von Lebensmittelretten, dem Berliner Ernährungsrat und über solidarische Landwirtschaft. Daneben bleibt genügend Zeit für den Austausch über einen verantwortungsvollen, zukunftsfähigen Umgang mit Lebensmitteln. Die Veranstaltung ist kostenlos, um Spenden für die Raummiete wird gebeten. Auch Selbstgemachtes zum gemeinsamen Verzehr ist willkommen. Die Kiezspinne ist in der Schulze-Boysen-Strasse 38 zu finden.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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