Chronisten des Untergangs - Die Stasi in der Friedlichen Revolution

18. September 2019
19:00 - 21:00 Uhr
Stasi-Unterlagen-Archiv (Haus 22), Ruschestraße 103, 10365 Berlin
Ost-Berlin, 7. Oktober 1989: Die offiziellen Feiern zum 40. Jahrestag der DDR werden von Protesten begleitet. Volkspolizisten stürmen zum Palast der Republik, um die Demonstrationen zu unterbinden. Foto: Robert-Havemann-Gesellschaft/Nikolaus Becker | Foto: Robert-Havemann-Gesellschaft/Nikolaus Becker
  • Ost-Berlin, 7. Oktober 1989: Die offiziellen Feiern zum 40. Jahrestag der DDR werden von Protesten begleitet. Volkspolizisten stürmen zum Palast der Republik, um die Demonstrationen zu unterbinden. Foto: Robert-Havemann-Gesellschaft/Nikolaus Becker
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1989 wird das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) unfreiwillig zum Chronisten einer Revolution: Anfang des Jahres dokumentiert die Stasi lokale Konflikte mit Umweltgruppen und Protestaktionen für Reisefreiheit. Als im Mai erstmals Wahlfälschungen nachgewiesen werden, registriert sie ungewohnt heftige öffentliche Kritik. Im September beginnt eine Zäsur: Die Stasi warnt vor der Wut der Arbeiterinnen und Arbeiter und analysiert die Beweggründe der „Republik-Flüchtlinge“. Das MfS protokolliert den wachsenden Zulauf für das Neue Forum und zu den Massendemonstrationen in den Städten der DDR. Zuletzt beschreiben die Offiziere die Besetzung ihrer eigenen Dienststellen durch die Bevölkerung und das Ende der SED-Diktatur.
Wie reagierte die SED-Führung auf die Berichte der Stasi? Welche Strategien wurden erwogen, um auf die finale Krise der SED zu reagieren? Zeitzeugen erinnern sich.

Programm

Impulsvortrag
:
Dr. Mark Schiefer (BStU) spricht über die neue Publikation
„Die DDR im Blick der Stasi 1989“.

Podiumsgespräch:
Als ranghoher SED-Funktionär bekam Hans Modrow die
Berichte des Ministeriums für Staatssicherheit selbst auf
den Tisch – ab November 1989 als Vorsitzender des Ministerrates
und Mitglied des Politbüros.

Peter Grimm (Journalist und Filmproduzent) gehörte als
Mitbegründer der Initiative Frieden und Menschenrechte
zur Opposition in der DDR.

Roland Jahn, heute Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen,
berichtete aus West-Berlin über die Entwicklungen in
der DDR.

Prof. Dr. Daniela Münkel (BStU) ist die Herausgeberin der
Publikationsreihe „Die DDR im Blick der Stasi“ und analysiert
den politischen Umbruch als Historikerin.

Moderation: Dagmar Hovestädt (BStU)

Im Anschluss: Empfang

Weitere Informationen auf BStU.de

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