Bei Wahlen in der DDR war das Ergebnis stets programmiert. Auch bei den Kommunalwahlen am 7. Mai 1989. Diesmal aber beobachteten Oppositionelle die Stimmenauszählung – gegen den Willen der Staatsführung.
Dokumente aus dem Archiv zeigen, dass die Stasi zwar bestens über die Aktion verschiedener Bürgerrechtsgruppen informiert war. Sie schaffte es aber nicht, dieses Aufbegehren gegen staatliche Vorgaben zu verhindern. Erstmals gelang es der Opposition, das amtliche Endergebnis durch eigene Zählungen zu widerlegen. Eine Entwicklung, die zeigte, wie der Machtapparat sechs Monate vor dem Mauerfall bereits an Wirksamkeit eingebüßt hatte.
Podium:
Evelyn Zupke und Stefan Müller waren 1989 bei der Stimmenauszählung in Berlin-Weißensee dabei und schildern ihre persönlichen Erlebnisse.
Dr. Anja Schröter (Historikerin, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam) beleuchtet, warum die Kommunalwahlen ausschlaggebend für den weiteren Verlauf der Friedlichen Revolution waren.
Moderation: Peter Wensierski (Journalist)
Einblicke in Dokumente aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv und dem Archiv der DDR-Opposition (Robert-Havemann-Gesellschaft) veranschaulichen das Vorgehen von Stasi und Bürgerrechtsgruppen.
Der Eintritt ist frei.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe "Macht, Menschenrechte, Mauerfall - Die Stasi in der Friedlichen Revolution"
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