Trostlos und vernachlässigt
Anwohner des Friedrich-Wilhelm-Platzes tauschen sich an Langer Tafel aus
Die Initiative Friedrich-Wilhelm-Platz lädt am Donnerstag, 22. September, ab 17 Uhr wieder zur traditionellen „Langen Tafel“ ein. Hier können sich Anwohner treffen und austauschen. Bei schlechtem Wetter findet das Ganze in der Kirche Zum Guten Hirten statt.
Versprochen werden kulinarische Genüsse und Livemusik. Das Datum der Veranstaltung fällt in diesem Jahr auf den Tag der Verkehrssicherheit. Und diesen Umstand will die Initiative auch dazu nutzen, um auf die „haarsträubenden Zustände“ hinzuweisen, wie Bernhard Kessel vom Vorstand mitteilt.
Der Friedrich-Wilhelm-Platz sei hoffnungslos vernachlässigt und der trostloseste in ganz Friedenau, so Kessel weiter. Auch in diesem Jahr habe sich nichts bewegt, die Verhandlungen zwischen Bezirksamt und einem Planungsbüro über eine Umgestaltung seien gescheitert. „Jetzt muss alles wieder von vorn anfangen. Viele Jahre Engagement und viel Geld umsonst“, sagt Bernhard Kessel.
Ebenso müssten sich, trotz gegenteiliger Zusagen des Bezirksamts, Fußgänger und Radfahrer immer noch den „lächerlich schmalen und unfallträchtigen Weg“ auf der östlichen Seite des Platzes teilen. Viele Jugendlichen seien zudem sauer, dass der Basketballplatz noch nicht repariert sei. Immerhin habe es jetzt die Zusage gegeben, dass die Arbeiten noch in diesem Jahr erledigt werden sollen.
Die Initiative will am Tag der Langen Tafel an der oberen Niedstraße eine temporäre Spielstraße einrichten, um den Bedarf an autofreien Flächen zu unterstreichen. Zugleich gibt es eine Aktion, die auf fehlendes Grün aufmerksam macht. „Besonders die extrem breite Asphaltstraße quer über den Platz ist der reinste Hohn angesichts der Klimaentwicklung, die jede Entsiegelung dringlich macht“, sagt Kessel.
Einen Grund zur Freude gibt es immerhin. An der Ecke Görre- und Sarrazinstraße wurden vor Kurzem die Lavendel- und Rosenbeete zurückgeschnitten. Das ist allerdings nicht dem Bezirksamt, sondern Mitgliedern der Initiative zu verdanken.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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