Richtfest für neues Domizil des Jugendclubs „Betonoase“

Foto: Berit Müller
7Bilder

Seinen Namen und seine Angebote soll der Jugendclub behalten – seine Bleibe nicht: Die „Betonoase“ in der Dolgenseestraße 11a zieht nächstes Jahr in ein nagelneues Haus um. Jetzt feierten Bezirksamt, Bauleute und Besucher das Richtfest für die Betonoase Nummer zwei.

Ans Baugeschehen dürften sich die Nachbarn inzwischen einigermaßen gewöhnt haben. Seit dem ersten Spatenstich im Mai dieses Jahres sind auf dem Grundstück an der Dolgenseestraße 60a tagein, tagaus Handwerker und Maschinen im Einsatz. Seltener versammeln sich dort Menschen, die nicht mit schwerem Gerät hantieren, sondern Reden lauschen und Sektgläser schwenken. Weshalb aus den Fenstern des Zehngeschossers nebenan etliche Köpfe ragen.

Die neugierigen Blicke gelten dem Richtfest für ein neues Kinder-, Jugend- und Familienzentrum im Friedrichsfelder Kiez. Seit dem 8. November steht der Rohbau der künftigen „Betonoase“. Aus dem Dienstleistungswürfel ein paar Schritte weiter zieht der Jugendclub im kommenden Jahr aus und in den Neubau um. Denn am alten Ort plant der Investor OIB Projekt 23 ein Wohnungsbauprojekt mit zwei Zehngeschossern und Gewerberäumen (Wir berichteten).

Rund zwei Millionen Euro kostet der bungalowartige Flachbau, der auf einem bezirkseigenen Grundstück an der Fußgängerzone entsteht. 300 000 Euro steckt der Bezirk in das Projekt, den Rest finanziert das Land Berlin aus seinem Programm Stadtumbau Ost. „Aus diesem Topf haben wir seit 2002 bereits 14 Millionen Euro für Vorhaben in diesem Viertel investiert“, berichtet Hendrik Hübscher von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung beim Richtfest.

Mit dem Projekt beauftragt hat das Bezirksamt das Berliner Planungsbüro Gruber + Popp Architekten, bekannt für innovative Gebäudekonzepte. Es setzt beim Bau sogenanntem Infraleichtbeton ein, der vor Ort gegossen wird. Der hochmoderne Baustoff enthält Tonkügelchen – wie im Hydrokulturblumentopf – und erlaubt Betonkonstruktionen ohne Wärmedämmung, die bei etwa 50 Zentimeter Wandstärke dennoch Passivhausstandard erreichen: keine Überhitzung im Sommer, kein Auskühlen im Winter.

Infraleichtbeton ist allerdings so neu, dass beim Baustart noch gar keine offizielle Zulassung vorlag – so war für die „Betonoase“ eine Spezialgenehmigung von der Senatsverwaltung nötig.

Mit dem Neubau an der Dolgenseestraße 60a entsteht auf 260 Quadratmetern ein modernes Freizeitzentrum, das nicht nur dem Jugendclub Platz bieten wird. Auch der Verein „Berliner Familienfreunde“ zieht mit ein. Seine Angebote richten sich an Eltern mit Kindern im Alter bis zu sechs Jahren. Insgesamt soll die neue „Betonoase“ damit Freizeitspaß für rund 100 Kinder und Jugendliche aus dem Kiez bieten - und zwar nicht nur drinnen, sondern auch in einem Garten am Haus.

„Besonders schön und wichtig finde ich, dass künftig auch Kinder mit Behinderungen hier einen Ort haben werden, der ihnen Freiräume bietet und Angebote macht“, sagt Jugendstadträtin Katrin Framke (Die Linke). Und Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) hat noch einen Tipp für die künftigen Nutzer. Mit Blick aufs große Bauprojekt nebenan, dass bei den Anwohnern umstritten ist, rät er: „Befreundet Euch rasch mit den Nachbarn!“

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 162× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 345× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 1.314× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 1.147× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.