SPD will Waldschluchtpfad als Dauerstandort
Weil die Flüchtlingszahlen unvermindert steigen, sollten Unterkünfte wie die am Waldschluchtpfad längerfristig offen bleiben. "In Zeiten, in denen Container und sogar Traglufthallen für Flüchtlinge errichtet werden, ist es widersinnig, einen gut etablierten Standort zu schließen", schreibt Swen Schulz an Sozialsenator Mario Czaja (CDU). Stattdessen sollte die bisherige Planung korrigiert und im Dialog zwischen Senat, Bezirk, Eigentümer, Betreiber und Nachbarn geklärt werden, unter welchen Bedingungen die Erstaufnahmeinrichtung am Waldschluchtpfad auch in den nächsten Jahren betrieben werden könne.
Swen Schulz hatte das Heim Ende Oktober mit der Vizefraktionschefin der SPD-Bundestagsfraktion, Eva Högl besucht. Informiert von der Situation vor Ort hatte sich auch Högl für den Erhalt der Flüchtlingsunterkunft ausgesprochen. Die 550 Asylplätze im früheren Pflegeheim der Vivantes-Klinik waren im Oktober 2013 aus der Notlage heraus entstanden. Den Anwohnern war die Unterkunft als Übergangslösung bis längstens April 2014 angekündigt worden. Denn Vivantes wollte dem Vernehmen nach sein Grundstück am Waldschluchtpfad verkaufen. Auf die Frage, was daraus wird, wenn das Flüchtlingsheim bleibt, antwortet der Klinikkonzern zurückhaltend. Weil Vivantes vorläufig bis Ende des Jahres nicht über das Gebäude verfüge, sondern das Landesamt für Gesundheit und Soziales, sei offen, ob die Immobilie veräußert oder weiterhin als Flüchtlingsunterkunft genutzt werde, heißt es aus der Zentrale.
Betreiberin des Wohnheimes ist die Arbeiterwohlfahrt (Awo) Mitte. Ein interkulturelles Team aus Sozialarbeitern kümmert sich um die Heimbewohner, die aus 25 Ländern kommen. Es gibt eine Sozial- und Kinderbetreuung, Deutschkurse, ein Internet-Café, Sportangebote und viel Platz zum Spielen für die Kinder. Anwohner und Vereine engagieren sich mit Workshops, Keramikwerkstatt, Kunst, Musik, Basteln und Ausflügen. In der Regel bleibt jeder Flüchtling drei Monate dort.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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