Einbahnstraße kommt doch nicht
Baustradtrat stoppt Ausbau des Havel-Radwegs
Der Havel-Radweg in Gatow wird nicht wie geplant ausgebaut. Das Bezirksamt hat kurzfristig die Reißleine gezogen. Damit wird die Gatower Straße in Richtung Kladow nun doch nicht zur Einbahnstraße.
Baustadtrat Frank Bewig (CDU) hat die Baustelleneinrichtung auf der Gatower Straße kurzfristig gestoppt. „Der geplante Ausbau des Havel-Radwegs wird nicht wie angekündigt durchgeführt“, teilte der Stadtrat am 28. Juni mit.
Der Grund: Dem Bezirksamt liegt die nötige verkehrsrechtliche Anordnung der Verkehrslenkung (VLB) Berlin nicht vor. Ohne diese aber darf die Baufirma nicht anfangen zu arbeiten. Damit ist auch die angekündigte Einbahnstraßenregelung auf der Gatower Straße hinfällig. Wie berichtet sollte die Straße zwischen Plievierstraße und Ortsrand Alt-Gatow in Richtung Kladow ab dem 5. Juli für sechs Monate zur Einbahnstraße werden.
Intensive Gespräche, aber keine Genehmigung
Der Ausbau des Havel-Radwegs im siebten Teilabschnitt war bereits für 2015 angekündigt. Damals kündigte die Baufirma aber den Vertrag, weil wie jetzt die Genehmigung der VLB fehlte. Wegen der Kündigung musste das Bezirksamt 2017 neu ausschreiben. Die im April 2017 beauftragte Baufirma hatte dann im Juni 2017 die verkehrsrechtlichen Anordnung beantragt. In intensiven Abstimmungen zwischen der Verkehrslenkung Berlin, der BVG und dem bezirklichen Straßen- und Grünflächenamt wurde dann in der letzten Juni-Woche die Einbahnstraßenregelung auf der Gatower Straße verabredet und öffentlich angekündigt.
„Trotzdem liegt die notwendige finale Anordnung der Verkehrslenkung bis jetzt wieder nicht vor.“ monierte Baustadtrat Frank Bewig. „Um einen rechtzeitigen Baubeginn sicherzustellen, hätten wir aber jetzt mit allen Vorkehrungen für den Ausbau beginnen müssen.“ Um einen weiteren Vermögensschaden vom Land Berlin aufgrund fehlender Entscheidungen der Verkehrslenkung abzuwenden, habe er die Baumaßnahme daher gestoppt, so Bewig weiter.
Die überraschten Anwohner hätte der Stadtrat gern früher über die Planungen informiert. „Ohne die endgültige Anordnung der VLB konnte ich jedoch nicht verlässlich über die Baumaßnahme informieren.“ Der Unmut der Anwohner, die sich von der Baumaßnahme mit Einbahnstraßenregelung überrumpelt gefühlt hätten, sei nachvollziehbar, sagte Bewig. Frühzeitige Information und Beteiligung der Anwohner müsse das Ziel bleiben.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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