Brandschäden am Baudenkmal
Denkmalschutzbehörde stimmt teilweisem Abriss vom Gesellschaftshaus zu
Das Gesellschaftshaus Grünau, auch vor dem Brand vom 16. Juli eigentlich eine Ruine, darf zumindest teilweise abgerissen werden. Das hat die Untere Denkmalschutzbehörde des Bezirks festgelegt.
Der Teilrückbau, wie der Abriss von Teilen des beschädigten Gebäudes von der Verwaltung genannt wird, ist nach deren Angaben zur Gefahrenabwehr und zur Vermeidung des Einsturzes verbliebener Gebäudeteile unvermeidlich.
Folgende Gebäudeteile sind betroffen: straßen- und innenhofseitige Fassade unter Erhalt der Bausubstanz bis zur Fensterbrüstung des ersten Obergeschosses; Fassade an der Giebelseite Ost nur im Bereich des Dachgeschosses unter Erhalt der Klinkerwand im Ober- und Dachgeschoss; die Fassade an der Giebelseite West unter Erhalt der Bausubstanz bis zur Fensterbrüstung des ersten Obergeschosses. Außerdem werden die konstruktiven Bauteile im Innern vorsichtig rückgebaut.
Nach Aussage der Denkmalschutzbehörde hat der Bauherr bereits dem Wiederaufbau der zerstörten Bauteile zugestimmt. Grundlage für die Genehmigung des teilweisen Rückbaus ist die Baugenehmigung vom Februar dieses Jahres.
Ob die Fassaden des Gesellschaftshauses im letzten Erscheinungsbild oder gemäß alter Unterlagen und historischer Fotos wieder hergestellt werden, ist noch nicht entschieden. Das Gesellschaftshaus Grünau, zu DDR-Zeiten eine HO-Gaststätte, war nach 1990 geschlossen worden und stand viele Jahre leer. Um 2005 hatte eine türkische Unternehmerfamilie das Areal Gesellschaftshaus und Riviera gekauft. Allerdings wurden weder Bauanträge gestellt noch die denkmalgeschützte Bausubstanz gesichert. Die Besitzer wehrten sich juristisch gegen Versuche des Bezirks, die Gebäude im Rahmen einer Ersatzvornahme zu sichern. Im Februar 2017 hatte die Terragon Projekt GmbH die beiden Gaststätten übernommen. Weiterhin geplant ist, diese unter Erhalt von Teilen der denkmalgeschützten Bausubstanz zu einer Seniorenresidenz umzubauen. In den Morgenstunden des 16. Juli war es am Baudenkmal zu einem Großbrand gekommen, es wird wegen Brandstiftung ermittelt. Das ebenfalls denkmalgeschützte Nachbargebäude Riviera wurde beim Brand nicht beschädigt.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.