Brandschäden am Baudenkmal
Denkmalschutzbehörde stimmt teilweisem Abriss vom Gesellschaftshaus zu

Bei einem Großbrand am 16. Juli wurden große Teile der früheren Gaststätte Gesellschaftshaus zerstört. | Foto: Ralf Drescher
2Bilder
  • Bei einem Großbrand am 16. Juli wurden große Teile der früheren Gaststätte Gesellschaftshaus zerstört.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Das Gesellschaftshaus Grünau, auch vor dem Brand vom 16. Juli eigentlich eine Ruine, darf zumindest teilweise abgerissen werden. Das hat die Untere Denkmalschutzbehörde des Bezirks festgelegt.

Der Teilrückbau, wie der Abriss von Teilen des beschädigten Gebäudes von der Verwaltung genannt wird, ist nach deren Angaben zur Gefahrenabwehr und zur Vermeidung des Einsturzes verbliebener Gebäudeteile unvermeidlich.

Folgende Gebäudeteile sind betroffen: straßen- und innenhofseitige Fassade unter Erhalt der Bausubstanz bis zur Fensterbrüstung des ersten Obergeschosses; Fassade an der Giebelseite Ost nur im Bereich des Dachgeschosses unter Erhalt der Klinkerwand im Ober- und Dachgeschoss; die Fassade an der Giebelseite West unter Erhalt der Bausubstanz bis zur Fensterbrüstung des ersten Obergeschosses. Außerdem werden die konstruktiven Bauteile im Innern vorsichtig rückgebaut.

Nach Aussage der Denkmalschutzbehörde hat der Bauherr bereits dem Wiederaufbau der zerstörten Bauteile zugestimmt. Grundlage für die Genehmigung des teilweisen Rückbaus ist die Baugenehmigung vom Februar dieses Jahres.

Ob die Fassaden des Gesellschaftshauses im letzten Erscheinungsbild oder gemäß alter Unterlagen und historischer Fotos wieder hergestellt werden, ist noch nicht entschieden. Das Gesellschaftshaus Grünau, zu DDR-Zeiten eine HO-Gaststätte, war nach 1990 geschlossen worden und stand viele Jahre leer. Um 2005 hatte eine türkische Unternehmerfamilie das Areal Gesellschaftshaus und Riviera gekauft. Allerdings wurden weder Bauanträge gestellt noch die denkmalgeschützte Bausubstanz gesichert. Die Besitzer wehrten sich juristisch gegen Versuche des Bezirks, die Gebäude im Rahmen einer Ersatzvornahme zu sichern. Im Februar 2017 hatte die Terragon Projekt GmbH die beiden Gaststätten übernommen. Weiterhin geplant ist, diese unter Erhalt von Teilen der denkmalgeschützten Bausubstanz zu einer Seniorenresidenz umzubauen. In den Morgenstunden des 16. Juli war es am Baudenkmal zu einem Großbrand gekommen, es wird wegen Brandstiftung ermittelt. Das ebenfalls denkmalgeschützte Nachbargebäude Riviera wurde beim Brand nicht beschädigt.

Bei einem Großbrand am 16. Juli wurden große Teile der früheren Gaststätte Gesellschaftshaus zerstört. | Foto: Ralf Drescher
Das Gesellschaftshaus vor dem Brand - fotografiert im März 2017. | Foto: Ralf Drescher
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 133× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 919× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 588× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.086× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.976× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.