Hier kommt das „High West“: „Bauwert“ stellt Wohnprojekt skeptischen Nachbarn vor

Immobilie als Miniatur: „Bauwert“ setzt auf kleinere Wohnungen im gehobenen Preissegment. | Foto: Thomas Schubert
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Halensee. 170 Eigentumswohnungen in drei Gebäudeteilen – und ein Penthouse im 17. Stock: Die Firma „Bauwert“ verwandelt ein 60er-Jahre-Relikt zum „High West“. Ob die Garagenplätze genügen? Wie sich das soziale Gefüge verändert? Anwohner reagieren mit Skepsis.

In ihrer Nachbarschaft ist etwas im Gange. Und mit welchem Ziel Bauarbeiter sich am alten Büroturm in der Heilbronner Straße 9-10 derzeit zu schaffen machen, ließ die Anwohner nun der Investor aus erster Hand wissen. Bis Ende Januar, so schildert es Architekt Arno Bonanni, werden sie das Bestandsgebäude aus der Umklammerung flacher Gewerbebauten befreien. Anschließend beginnt die Umfunktionierung zum modernen Wohnhochhaus, das von zwei neuen Nebengebäuden umgeben sein wird. Anders als jetzt steht der Turm ab 2018 frei in der Landschaft und lässt Raum für einen Stadtplatz an der Vorderseite und einen Garten mit Spielplatz im rückwärtigen Teil.

80 Millionen Euro hält „Bauwert“ für das Vorhaben bereit – und richtet sich nach Vorgaben des Stadtplanungsamts, das ein Anhängen von Balkonen verbot. Dass die drei Gebäudeteile zum großen Teil Ein- und Zweiraumwohnungen bereithalten werden, sieht „Bauwert“-Sprecherin Heike Zauner als Orientierung am Marktgeschehen – „vor allem bei Singles und Älteren ist die Nachfrage hoch.“ Diese Zielgruppen seien dafür bekannt, dass sie eher auf ein Auto verzichten, weshalb man es bei 130 Garagenplätzen belässt.

Hingegen befürchtet die Anwohnerschaft „eine Zuspitzung der Parkplatznot“ und ein noch höheres Verkehrsaufkommen südlich der Stadtbahntrasse. Joachim Neu, der sich in dieser Gegend seit Jahren engagiert, verweist auch auf ein weiteres Bauprojekt an den Holtzendorff-Garagen, das nun ebenfalls in Gang kommt und weiteren Zuzug im Kiez verheißt.

Kritische Töne hörte man auch von der Bezirksverordneten Nadia Rouhani. Sie beklagte den Umstand, dass der Bezirk nicht auf die Beimischung günstiger Mietwohnungen bestand. Stadtrat Marc Schulte (SPD) hielt dagegen, dass es nicht in seiner Macht liege, einem Investor bestimmte Quoten für solche Wohnungen vorzuschreiben. Dafür brauche es schon eine Gesetzesänderung auf Bundesebene. tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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