Sanierung soll nach dem nächsten Sommer starten
Schönheitskur für die Freilichtbühne an der Zitadelle
Die Freilichtbühne an der Zitadelle ist altersschwach und von Sturmschäden gezeichnet. Deshalb soll sie in den kommenden Jahren saniert werden – zwischen den Spielzeiten.
Die Machbarkeitsstudie für die Sanierung des denkmalgeschützten Baus auf dem Zitadellenglacis ist schon eine Weile fertig. Am 7. November stellte Britta Richter, Leiterin vom Kulturhaus Spandau und der Freilichtbühne, im „Altstadtplenum“ die nächsten Schritte vor.
Saniert wird in drei Bauabschnitten. Los gehen soll es nach dem Sommer nächsten Jahres – noch mit open end. Zum 100-jährigen Jubiläum der Freilichtbühne im Jahr 2021 soll aber zumindest der erste Bauabschnitt fertig sein. „Damit die Bühne nicht schließen muss, wollen wir zwischen den Spielzeiten sanieren, also außerhalb der Saison“, informierte Britta Richter. Erklärtes Ziel: Die Open-Air-Location soll moderner, übersichtlicher und attraktiver werden.
Begonnen wird mit dem Catering- und Eingangsbereich nebst Kassenhäuschen. Das Bestandsgebäude wird saniert und der Vorplatz neu geordnet. Wasser- und Abwasserleitungen werden erneuert und am Eingang ist eine Rampe für Rollstuhlfahrer geplant. Das Toilettenhäuschen kommt weg und das Catering-Gebäude wird unterkellert, damit das Bier kalt bleibt. Die Kasse bekommt ein Vordach, und auch der Biergarten wird auf Vordermann gebracht.
Ab September 2020 ist dann im zweiten Bauabschnitt die Sanierung von Dächern, Zuschauerraum, Nebengebäuden und Garderoben dran. Alles in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz und dem Naturschutz. Auch der Bau eines neuen Werkstattgebäudes, neue Bänke und mehr Fahrradständer für die Besucher gehören dazu.
Schwierigster Teil ist als dritter Bauabschnitt die denkmalgerechte Generalüberholung von Bühne, Bühnendach und Techniklager. Insbesondere die Bühne mit ihrem zu kleinen Dach ist mittlerweile dringend erneuerungsbedürftig. Auch wegen der vielen Sturmschäden. Außerdem sind weder Bühnenboden noch Dach wetterfest. Vorher muss aber noch ein Statiker ran. Apropos neu: Natürlich gibt es für die Zuschauer auch wieder Toiletten in einem modernen und barrierefreien Neubau. Die stillen Örtchen sind dann künftig etwas versteckt hinter der Bühne zu finden.
Finanziert wird das Ganze aus dem Förderprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz“. Wie berichtet, erhält die Altstadt Spandau daraus 50 Millionen Euro. Mit den Fördermitteln sollen unter anderem auch der Reformationsplatz und der Marktplatz umgebaut werden. Wie teuer die Sanierung der Freilichtbühne am Ende wird, ist noch nicht abschätzbar. Für den ersten Bauabschnitt rechnen die Planer im Stadtplanungsamt mit bis zu 800 000 Euro.
Die Freilichtbühne wurde 1921 von Otto de Nolte, dem Gründer der Spandauer Volksbühne, als Naturtheater an der Zitadelle Spandau erbaut und ist damit eine der ältesten, durchgängig bespielten Freilichtbühen in Deutschland. Unter schattigen Bäumen gelegen, bietet sie 600 Zuschauern Platz, 200 Sitzplätze sind überdacht. Freilichtsaison ist von Juni bis September mit etwa 80 Veranstaltungen und durchschnittlich 400 Besuchern pro Event. Damit sei die Freilichtbühne zu 70 Prozent ausgelastet, so Britta Richter. Das Programm ist breit gefächert. Jeden Sommer finden dort Kinderveranstaltungen, Familientheater, Tanzabende und Konzerte von Klassik bis Rock statt. Kitas, Schulen, Musikschule, Vereine und professionelle Theater aus Spandau veranstalten Musicals, Shows und Theaterstücke. Die neue Spielzeit beginnt am 1. Juni 2020 mit einem Pfingskonzert.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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