Zitadelle in neuem Glanz: Studie zum Vorgelände der Festung vorgestellt

Zur möglichen Steigerung der Attraktivität der Zitadelle gehört nach der vorgestellten Machbarkeitsstudie auch eine Überarbeitung des jetzigen Eingangsbereichs zur Festung. | Foto: Uhde
  • Zur möglichen Steigerung der Attraktivität der Zitadelle gehört nach der vorgestellten Machbarkeitsstudie auch eine Überarbeitung des jetzigen Eingangsbereichs zur Festung.
  • Foto: Uhde
  • hochgeladen von Michael Uhde

Haselhorst. "Dies ist lediglich eine Machbarkeitsstudie, mit der noch keinerlei Entscheidung festgelegt ist", betonte Baustadtrat Carsten-Michael Röding (CDU), als er im Grünausschuss am 4. März Jens Henningsen bat, seine Untersuchungen zum Vorgelände der Zitadelle vorzustellen.

Der Chef des Kreuzberger Büros "Henningsen Landschaftsarchitekten " stellte mögliche Veränderungen rund um die historische Festung vor. Deren Ziel ist es, Erlebniswelt und Attraktivität der Zitadelle touristisch und wirtschaftlich zu steigern. Die ersten Visionen auf diesem Weg wurden zunächst im Ausschuss nicht diskutiert. Da sie jedoch für viele Bereiche weitreichende Konsequenzen nach sich zögen, steht in der Zukunft sicher eine rege Diskussion über die Studie ins Haus.

Zu den Vorstellungen der Studie gehören etwa weitere Brückenverbindungen zum Zitadellen-Vorgelände. Eine soll nördlich der Juliusturmbrücke die Havel zwischen Kolk und dem westlichen Glacis, der Erdaufschüttung vor dem Zitadellengraben, überspannen. Sie soll wie auch eine Brücke über die Spree am östlichen Havelufer die Anbindung an Havel- und Spreeradweg sowie an Wanderwege sicherstellen.

Eine weitere Brücke über den südlichen Zitadellengraben soll vom künftigen, 100 Meter nach Westen verlegten, U-Bahnausgang zur Festung führen. Dort befinden sich derzeit allerdings mehrere Autohäuser. Die Machbarkeitsstudie sieht deren Abriss vor. An ihrer Stelle sollen künftig rund 300 neue Parkplätze für Besucher der Zitadelle zur Verfügung stehen. "Durch den Abriss der Gebäude wäre die Festung von der Straße Am Juliusturm her auch besser zu sehen", betonte Henningsen. Dafür sollten auch die Gehölze auf den Glacis ausgedünnt sowie die Bastionen der Festung beleuchtet werden. Allerdings seien Abstimmungen mit dem Natur-, Denkmal- und Umweltschutz notwendig, um die Festung so auch im Dunkeln besser ins Blickfeld rücken zu können.

Weitere Steigerung für die Attraktivität der Zitadelle erwartet sich Henningsen etwa durch eine reaktivierte Fähranbindung von Hakenfelde her, durch eine Anbindung des Zitadellen-Geländes von Nordosten sowie einen Kanuanleger am Nordufer der Festung und einen Bootsanleger am Wröhmännerpark. Unbedingt notwendig sei auch die Überarbeitung des jetzigen Eingangsbereichs zur Festung. Hier sollen der Zustand des Spielplatzes verbessert, Rad-Parkplätze angelegt sowie der gesamte Zugangsbereich ansprechender gestaltet werden. "Wünschenswert wäre auch eine bessere Beschilderung aus einem Guss und an allen Zugangsstellen", sagte Henningsen.

"Sicher wird es widerstrebende Interessen zwischen Kultur, Tourismus, Gewerbe und Naturschutz geben, aber die müssen zum Ausgleich gebracht werden", betonte Röding. Zudem könnten einzelne Maßnahmen zunächst auch wie Bausteine umgesetzt werden. Teile der Maßnahmen könnten sicher aus Mitteln des Förderprogramms "Städtebaulicher Denkmalschutz" für die Altstadt finanziert werden. Das gelte jedoch nicht für Maßnahmen am eigentlichen Festungsgebäude.

Michael Uhde / Ud
Autor:

Michael Uhde aus Spandau

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 133× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 916× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 586× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.086× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.976× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.