Prinz-Heinrich-Regiment sucht Mitstreiter
Eine Beförderung stand am Beginn des 22. Tabakskollegiums der Historischen Spandauer Stadtgarde am 31. Oktober im Tonnengewölbe auf der Zitadelle. Der erste Vorsitzende Armin Brenker ernannte seinen langjährigen Vereinskameraden Rainer Böhme zum Korporal - die "Beförderung" war notwendig, damit Böhme seinen Vortrag über den Prinzen Heinrich nicht als "einfacher Soldat" halten musste.
Seit 1985 repräsentiert die Garde in Form eines Vereins die Zitadellenstadt mit ihrer Militärgeschichte. 15 der 35 Vereinsmitglieder können mit Uniformen auftreten. Es sind die des 1740 gegründeten 35. Infanterieregiments der preußischen Armee, das von 1764 bis 1796 auf der Zitadelle stationiert war, so lang wie keine andere Einheit. Eine weitere Besonderheit der Truppe ist es, das Regiment des Prinzen Heinrich gewesen zu sein, eines jüngeren Bruders von Friedrich dem Großen.
Über die Beziehung zwischen dem weltberühmten Monarchen und seinem weit weniger bekannten Bruder berichtete Böhme, dass Prinz Heinrich ein immer wieder gerne gehörter militärischer Berater seines Bruders war, auch wenn die beiden in der Sache gerne stritten. Während Friedrich oft hohe Risiken einging, mahnte Heinrich zur Vorsicht. Für ihn persönlich galt das nicht: In Schlachten ging er zusammen mit seinen Soldaten, mehrfach wurde er verwundet.
Gemeinsamkeiten finden sich auch im Privatleben: Beide Brüder schoben ihre Ehefrauen kurz nach der Hochzeit ab, und suchten ihre Gefährten lieber unter attraktiven Männern. Der 1726 geborene Prinz Heinrich fand seine letzte Ruhe 1802 im Schlosspark von Rheinsberg.
Heute gehören die Soldaten der Historischen Spandauer Stadtgarde zum "Schutz" des Bürgermeisters Helmut Kleebank (SPD) bei offiziellen repräsentativen Anlässen wie zum Beispiel der Grünen Woche. Sie können aber auch für Auftritte im privaten und geschäftlichen Rahmen gebucht werden. Und sie nimmt gern weitere Mitglieder auf, gern auch Frauen.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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