Mit dem Euro-Schlüssel ins WC: Sozialamt hat jetzt behindertengerechte Toilette

Adnan Suleiman (links) und Ayman Mohsen sind beide im Besitz eines Euroschlüssels – sie haben im Beisein von Stadtrat Frank Bewig als Erste probiert, ob er ins neue Schloss passt. Er passte natürlich. | Foto: Berit Müller
3Bilder
  • Adnan Suleiman (links) und Ayman Mohsen sind beide im Besitz eines Euroschlüssels – sie haben im Beisein von Stadtrat Frank Bewig als Erste probiert, ob er ins neue Schloss passt. Er passte natürlich.
  • Foto: Berit Müller
  • hochgeladen von Berit Müller

Spandau. Das Spandauer Sozialamt hat ein weiteres Vorhaben im Zuge der Inklusion umgesetzt. Im Dienstgebäude in der Galenstraße gibt es nun ein behindertengerechtes WC, das mit dem Euro-Schlüssel zu öffnen ist.

Euro-Schlüssel heißt das Utensil, weil es europaweit in rund 12.000 Schlösser von behindertengerechten Toiletten passt: Die gibt es an Tankstellen, Raststätten, auf Flughäfen, in Bahnhöfen und zahlreichen öffentlichen Gebäuden. Um die WCs vor Missbrauch und Vandalismus zu schützen, hat der Verein „Club Behinderter und Ihrer Freunde in Darmstadt und Umgebung“, kurz CBF, vor 25 Jahren das Euro-Schlüssel-System entwickelt. Rollstuhlfahrer und andere schwerbehinderte Menschen bekommen auf Antrag den Einheitsschlüssel, tragen ihn immer bei sich und können somit jede per Piktogramm ausgewiesene Toilette benutzen. Der CBF sorgt bundesweit dafür, dass sie die Sanitärräume in einwandfreiem Zustand vorfinden.

Im Dienstgebäude des Spandauer Sozialamtes gab es zwar schon ein behindertengerechtes WC, eines mit Euro-Schloss aber nicht. Das hat jetzt Sozialstadtrat Frank Bewig (CDU) einbauen lassen – der Hinweis kam vom Behindertenbeirat. „Ich bedanke mich beim Beirat für diese Anregung“, sagt der Stadtrat. „Die Abteilung Gesundheit und Soziales setzt mit dem Einbau des Euro-Schlosses seine Inklusionsvorhaben konsequent um.“

Die barrierefreie Toilette befindet sich in der ersten Etage des Sozialamtes in der Galenstraße 14, sowohl beim Pförtner als auch in der Poststelle (1. Stock) liegt jeweils ein Euro-Schlüssel bereit. Ein Hinweisschild zeigt den Weg, der Aufkleber mit grünem Schriftzug weist den besonderen Sanitärraum aus. Rund 1000 Euro aus dem Bezirksetat kostete der Einbau des Spezialschlosses. bm

Informationen zum Erwerb des Euro-Schlüssels gibt es unter www.cbf-da.de.
Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 265× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Chronische Bauchschmerzen können das Leben stark beeinträchtigen.

Lösungsansätze
Chronische Bauchschmerzen verstehen

Chronische Bauchschmerzen sind definiert als konstante oder wiederkehrende Schmerzen, die drei Monate oder länger anhalten und das Leben stark beeinträchtigen können. Aber was steckt hinter diesen Schmerzen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig und erfordern häufig eine umfangreiche Diagnostik. Rund 30 % der Betroffenen erhalten nach dem Hausarztbesuch keine spezifische Diagnose. Doch warum ist das so? Wir laden Sie ein, mehr über chronische Bauchschmerzen zu erfahren, warum eine Koloskopie...

  • Hermsdorf
  • 10.05.24
  • 94× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.