Ankommen in der Regenbogenstadt: Neue „Informationspakete“ klären Flüchtlinge auf

Ahmad (rechts) mit Andreas Germeshausen (Mitte), dem Leiter der Gemeinschaftsunterkunft Martin Schulz (links) und weiteren Bewohnern. | Foto: Ulrike Kiefert
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Spandau. Ein neues Informationspaket soll Flüchtlingen helfen, in Berlin anzukommen. Übergeben hat es jetzt der Senatsbeauftragte für Integration und Migration, Andreas Germershausen, in der Gemeinschaftsunterkunft Pichelswerderstraße.

Dass Ankommen nicht so einfach ist, wissen Ahmad und Shawqi. Ein neues Leben wollen sie sich trotzdem in Berlin aufbauen. „Das gebe nicht auf“, sagt Ahmad. Der 23-Jährige spricht inzwischen gutes Deutsch. Er kommt aus Aleppo, hat dort drei Jahre Maschinenbau studiert, bevor in Syrien der Krieg ausbrach. Seit 15 Monaten ist Ahmad jetzt in Berlin und lebt mit 500 anderen Flüchtlingen in der Gemeinschaftsunterkunft der Prisod an der Pichelswerder Straße 3. Er hat den obligatorischen Integrationskurs und den Orientierungskurs besucht, Deutsch gelernt und weiß, dass die meisten Deutschen nicht nur pünktlich und ordentlich, sondern auch höflich sind. Darum will er bleiben, weiterstudieren und seinen Master machen, sagt Ahmad. Neben ihm sitzt Shawqi aus dem Irak. Eigentlich ist er Tischler. „Ich würde aber viel lieber eine Ausbildung zum Busfahrer machen“, sagt er.

Welche Chancen beide in Berlin haben, darüber will das neue „Informationspaket für Geflüchtete“ Auskunft geben. Erhalten haben es Ahmad, Shawqi und ihre Mitbewohner vom Berliner Integrationsbeauftragten. Andreas Germershausen war dafür am 18. Januar persönlich nach Spandau gekommen. „Wir haben das Infopaket in fünf Sprachen und einer Gesamtauflage von 50 000 Exemplaren produziert und in den letzten Wochen in den Flüchtlingsunterkünften verteilt“, informiert Germershausen. Die Gemeinschaftsunterkunft an der Pichelswerder Straße war eine der letzten Stationen des Integrationsbeauftragten.

Als Erstorientierung enthält das Infopaket die wichtigsten Hinweise zum Ankommen in der Weltstadt Berlin. Asylverfahren, Sprachkurse, Bildungsberatungsstellen, Schulen und Kitas sind darin ebenso gelistet wie Erklärungen zum Arbeitsrecht, Arbeitsaufnahme, Sozialleistungen und zur Gesundheitsversorgung. Darüber hinaus erklärt die farbige Broschüre im Treppensatz auf mehr als einhundert Seiten, was Demokratie ist, warum Paare auch ohne Ehe Kinder haben dürfen, warum Berlin eine Regenbogenstadt ist und wieso eine Frau selbst entscheidet, wen sie heiratet. „So sollen Asylbewerber von Anfang mit Informationen über das Zusammenleben im Alltag versorgt werden", erklärt Germershausen, "ihre Rechte und Pflichten erfahren und konkrete Angebote kennenlernen“.

Das Informationspaket des Senats ist auch online nachlesbar.uk

Ahmad (rechts) mit Andreas Germeshausen (Mitte), dem Leiter der Gemeinschaftsunterkunft Martin Schulz (links) und weiteren Bewohnern. | Foto: Ulrike Kiefert
2015 eröffnete die Prisod die Gemeinschaftsunterkunft an der Pichelswerderstraße. Dort leben vor allem Familien. | Foto: Ulrike Kiefert
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Ulrike Kiefert aus Mitte

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