Verordnete fordern, „Schleichverkehr“ durch die Wasserturmsiedlung zu unterbinden

Heinersdorf. Schleichverkehr durchs Wohngebiet: Die sogenannte Wasserturmsiedlung ist davon besonders betroffen.

Mehrere aktuelle Verkehrsgutachten beschreiben die Leistungsfähigkeit der Einmündung der Tino-Schwierzina-Straße in die Romain-Rolland-Straße mit der „Qualitätsstufe im Verkehrsablauf F“. Das bedeute, die Verkehrslage sei überlastet, erklärt Wolfram Kempe (Die Linke), der Vorsitzende des Verkehrsausschusses der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Die Folge: Autofahrer kommen an dieser Kreuzung nur langsam voran. Das empfänden manche offenbar als „erhebliche Behinderung“, die eigentlich nur aus verlängerten Wartezeiten bestehe, so Kempe weiter. Und so suchten sie einen „Schleichweg“ durch die Wasserturmsiedlung.

Dort sind die Straßen allerdings als reine Erschließungsstraßen angelegt. Für die Aufnahme eines größeren Durchgangsverkehrs sind sie weder gebaut noch geeignet. Nach Zählungen von Anwohnern rollen im Berufsverkehr stündlich bis 400 Autos durch die Siedlung. Das führt dazu, dass die Straßen weiter beschädigt werden. Und wo so viel Blech durch enge Straßen rollt, erhöht sich auch die Unfallgefahr.

Die Situation werde noch dadurch verschärft, dass die Route bereits Eingang in Navigationssysteme gefunden habe, so Kempe. Deshalb regte der Bürgerverein Zukunftswerkstatt Heinersdorf vor einiger Zeit an, dort Abhilfe zu schaffen.

Im vergangenen Jahr sah sich der damalige Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) die Sache vor Ort an. Er schlug Änderungen vor, die die Straßenverkehrsbehörde allerdings abgelehnte. Inzwischen ist Kirchner Berliner Verkehrsstaatssekretär. Deshalb hoffen die Verordneten, dass sich mit seiner Unterstützung endlich tut.

Auf Antrag der Linksfraktion, der Bündnisgrünen und der SPD beschloss die BVV, dass das Bezirksamt mit wirkungsvollen Maßnahmen die Wasserturmsiedlung vor dem ausufernden Durchgangsverkehr schützen soll. Vor allem sollte eine Optimierung der Ampelschaltung an der Einmündung Tino-Schwierzina-Straße in der Romain-Rolland-Straße geprüft werden. Weiterhin sollte die Figarostraße zur Einbahnstraße erklärt werden. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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