In Hellersdorf zündeten Jugendliche der Freiwilligen Feuerwehr Autos an
Welche Motive die Jugendlichen hatten, darüber weiß im Moment wahrscheinlich nur der Staatsanwalt etwas mehr. Der ältere der beiden, 17 Jahre alt, hat inzwischen eingestanden, schon zuvor im Januar Autos in Hellersdorf angezündet zu haben. Gefasst wurde er zusammen mit einem 15-jährigen Mitglied der Jugendfeuerwehr in der Nacht zu Dienstag, 22. Januar. Die zwei hatten zuvor gemeinsam mehrere Autos nacheinander in der Alten Hellerdorfer Straße, im Havelländer Ring und der Eisenacher Straße angezündet. Die Polizei kam ihnen durch ihre Fußspuren im Schnee auf die Fährte und nahm die Brandstifter in einer Kneipe fest.
Der 17-Jährige wurde als Mehrfachtäter zunächst von einem Richter in eine Jugendstrafanstalt eingewiesen. Der 15-Jährige konnte nach der Vernehmung mit seinen Eltern nach Hause gehen.
Bei der Freiwilligen Feuerwehr Hellersdorf herrscht zunächst nach einiger Ratlosigkeit und Kopfschütteln über die jungen Kameraden eine aufgewühlte Stimmung. "Wir wollen mit dem Vorgang offensiv umgehen", sagt ein Feuerwehrmann. Weiter wollte er sich dazu nicht äußern und verwies auf die pressestelle der Berliner Feuerwehr.
Die Freiwillige Feuerwehr Hellersdorf hat 48 aktive Mitglieder, die regelmäßig an Brand- und Rettungseinsätzen teilnehmen. Der Jugendfeuerwehr gehören inzwischen nur noch 23 Mitglieder an. Die beiden jugendlichen Brandstifter wurden umgehend aus der Jugendfeuerwehr ausgeschlossen.
Die Berliner Feuerwehr nimmt den Vorfall ernst, sieht ihn aber nicht dramatisch. "Die Wachleiter und besonders die Leiter der Jugendfeuerwehren sind aufgefordert, noch wachsamer zu sein", sagt Feuerwehr-Pressesprecher Jens-Peter Wilke. Aber auch diese könnten nicht in die Köpfe der Jugendlichen hineingucken. Bei der Berufsfeuerwehr sei es bisher gar nicht und bei den Freiwilligen Feuerwehren höchst selten vorgekommen, dass ein Mitglied selbst Brände gelegt hat.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
Kommentare