Jugendliche bauen Graffiti-Wand am Sportplatz
Die Mitglieder strafen Wind, Schnee und Frost mit Ignoranz. Auch bei Winterwetter trifft man sie und andere Kinder und Jugendliche an der Graffiti-Wand auf dem Sportplatz Cottbusser Straße an. "Die Spraydosen frieren so schnell nicht ein", bemerkt einer der Jugendlichen lapidar. Die Graffiti-Wand ist zehn Meter lang und 2,50 Meter hoch. Sie wurde ausschließlich von Jugendlichen aus dem Haus Sonneneck hergestellt und Ende Oktober eingeweiht.
Die Initiative zum Aufstellen einer solchen Wand ging von Martin Hentschel aus. Der 27-jährige Erzieher arbeitet für den Verein Kids & Co. in der "Senfte". "Es hat noch ein Angebot für die Sprayer gefehlt", erläutert Hentschel. Als er als Erzieher in der Senfte im Oktober vor einem Jahr anfing, gründete er daher als erstes eine Graffiti-AG. Finanziert wurde die Wand aus dem Aktionsfonds "Wir reden mit". Er ist Teil des Bundesprogramms "Toleranz fördern - Kompetenz stärken". Bis zu 1000 Euro kann jeder im Kiez aus dem Fonds beantragen. Der Verein Kids & Co. verwaltet ihn.
Dass die legalen Graffiti-Wände dem illegalen Sprayertum das Wasser vollständig abgraben, glaubt er nicht. Aber eine solche Wand, an die jeder kann, sei immerhin ein Ventil. "Bei einer Umfrage unter Jugendlichen aus dem Kiez lag eine Graffiti-Wand ganz vorn", sagt Senfte-Leiterin Monika Kunze.
Die Graffiti-Wand wurde schon zehn bis fünfzehn mal mit neuen Motiven übersprüht. Eine weitere solche Wand, allerdings ein wenig kleiner, gibt es nur noch am Jugendzentrum "Kompass" im Kummerower Ring.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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