Geplanter neuer Name ein Schildbürgerstreich?
BVV lehnt Umbenennung des Betriebsbahnhofs Schöneweide ab

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) will die geplante Umbenennung des Betriebsbahnhofs Schöneweide in Bahnhof Johannisthal zum jetzigen Zeitpunkt verhindern. Das Bezirksamt soll sich in einem BVV-Beschluss dafür bei der Deutschen Bahn einsetzen.

Der Name Johannisthal sei für den Bahnhof zum jetzigen Zeitpunkt „nicht nachvollziehbar und irreführend, wenn der besagte Ortsteil gar nicht erreichbar ist“, heißt es in der Begründung des Beschlusses. „Wer hier aussteigt, gelangt zum Sportplatz von Lok Schöneweide oder zum Bahnausbesserungswerk. Aber wer nach Johannisthal will, müsste auf die S-Bahngleise springen und über einen Zaun klettern“, erklärt die FDP als Antragsteller. Wer vom Bahnhof nach Johannisthal möchte, müsste erst die 2,3 Kilometer zurück zum Bahnhof Schöneweide zurücklegen, erklärte der FDP-Bezirksverordnete Joachim Schmidt. An dieser Situation werde sich vermutlich frühestens in zwei Jahren etwas ändern. Unter diesen Voraussetzungen den Bahnhof bereits jetzt in Johannisthal umzubenennen, sei ein „Schildbürgerstreich“.

Der Antrag wurde auf der jüngsten BVV-Sitzung mit großer Mehrheit angenommen. Ihm waren am Tag vor der Abstimmung die CDU und Die Linke beigetreten. Nur die Grünen-Fraktion schloss sich dem Antrag nicht an.

Die BVV fordert in ihrem Beschluss das Bezirksamt auf, sich bei den zuständigen Stellen – in diesem Fall die Deutsche Bahn AG – dafür einzusetzen, dass die geplante Umbenennung zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember so lange ausgesetzt wird, bis auch tatsächlich ein Zugang in Richtung Johannisthal vorhanden ist. Und selbst dann sieht die FDP überhaupt keinen Zeitdruck. „Wir wünschen uns auch schnellstmöglich diesen neuen Zugang, aber verstehen nicht, mit welchem Druck da diese Umbenennung verfolgt wird“, sagte Joachim Schmidt. „Das Gewerbegebiet wird erst in den kommenden Jahren realisiert. Wenn Johannisthal, hätten wir eher ‚Park Johannisthal‘ favorisiert, um auf den Gewerbe- und den Landschaftspark zu verweisen. Auch Gleislinse oder Gustav-Herz-Platz wären mögliche Namen gewesen.“

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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