In der Schwebe
Bauvorhaben am S-Bahnhof noch nicht in trockenen Tüchern
Wann wird die Verlängerung der Fußgängerbrücke am Bahnhof Kaulsdorf über die Gleise hinaus auf die südliche Seite gebaut und wann wird die brachliegende Fläche bebaut? Das waren die drängendsten Fragen einer Anwohnerversammlung am 17. September auf dem Wilhelmplatz.
Rund 200 Bürger waren der Einladung des CDU-Abgeordneten Mario Czaja gefolgt und erwarteten voller Spannung die Antworten von Vertretern aus der Verwaltung und der Wirtschaft.
Die Frage nach der Verlängerung der Fußgängerbrücke stellt sich drängender denn je, seit Fahrstuhl und Brücke zum Bahnsteig 2013 fertiggestellt wurden. Die Brücke endet derzeit jedoch auf dem Bahnsteig und führt nicht, wie von vielen gewünscht, auf die Südseite der Gleise.
Die Verlängerung würde vor allem Rollstuhlfahrern und Müttern mit Kinderwagen den beschwerlichen und mühsamen Weg durch den alten Tunnel unter den Gleisen ersparen.
„Den Weiterbau der Brücke würden wir hinkriegen“, bestätigte Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für das Land Berlin. „Der Senat muss das bei uns nur bestellen.“ Denn die Brücke wurde von der Bahn so gebaut, dass sie jederzeit verlängert werden kann. Die Kosten schätzt Kaczmarek auf mehr als eine Million Euro. Er fügte jedoch hinzu, dass selbst nach einer Klärung der Finanzierung noch einmal vier bis fünf Jahre vergehen würden, bis der Bau beginnen könne.
Doch tatsächlich ist die Finanzierung das große Problem. Die Bezirksverordnetenversammlung wollte den Eigentümer der unbebauten Brache auf der Südseite des Bahnhofs an den Kosten beteiligen. Dieser Plan ist im vergangenen Jahr gescheitert. Der Besitzer des Grunstücks hat in den zurückliegenden Jahren zweimal gewechselt. Ein Bauantrag wurde sogar im vergangenen Jahr zurückgezogen. Der gegenwärtige Eigentümer wolle weiter einen Supermarkt und darüber Arztpraxen bauen. Zudem plane er den Bau ist von zwei Wohnhäusern mit vier und sechs Geschossen mit insgesamt 70 Wohnungen. „Wir diskutieren noch über Fragen des Lärmschutzes zur S-Bahn hin“, erklärte Manfred Weißbach, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung.
Auch die KKS Investment GmbH will Wohnungen auf den von ihr erworbenen Grundstücken Münsterberger Weg 91-95 errichten. Hier soll ein bereits bestehender Plattenbau aus DDR-Zeiten modernisiert und Dreigeschosser sowie einige Reihenhäuser gebaut werden.
Unklar ist noch die Dichte der Bebauung und ungeklärt, wie ausreichend Parkplätze für die künftigen Bewohner zur Verfügung gestellt werden können. „Darüber entscheiden wir, wenn wir wissen, ob auf dem ehemaligen Kohlenplatz des Vivantes-Klinikums ein Parkhaus gebaut wird oder nicht“, erläuterte Geschäftsführer Tom Kalkof.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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