Quietschgelber Rauch über dem Teltowkanal
„Quietschgelber Rauch“ steigt wiederholt aus dem neuen Schornstein des Heizkraftwerkes Lichterfelde auf. So beschreiben Spaziergänger und Anwohner ihre Beobachtungen. Zuletzt bemerkten sie die gelben Wolken am Wochenende, 21. und 22. April.
„Gesund kann das nicht sein“, vermutet eine Anwohnerin. Gerade an den Wochenenden, wenn bei schönen Wetter viele Familien draußen sind, befürchtet sie eine Gefährdung für die Gesundheit. Zumal der gelbe Rauch immer wieder aus dem Schornstein steigt.
Betreiber des neuen Kraftwerkes ist Vattenfall. Auf Nachfrage der Berliner Woche versucht der Berliner Unternehmenssprecher des Energiekonzerns, Olaf Weidner, zu beruhigen: „Der Rauch ist gesundheitlich unbedenklich.“ Dies sei auch besorgten Anwohnern so mitgeteilt worden. Die vorhandenen und neuen Leitungen würden zur Zeit getestet, gereinigt und mit hohem Druck ausgeblasen. Dieser Reinigungsprozess müsse stattfinden, um jegliche Verunreinigungen in den Leitungen zu entfernen.
Warum der Rauch so gelb sei, könne er auch nicht erklären. Aber er beruft sich auf die Techniker, die ebenfalls versichert hätten, dass der Ausstoß nicht gesundheitsschädlich sei. Der Prozess der Rohreinigung soll noch bis Anfang Mai andauern. Dann, kurz vor der Fertigstellung des neuen Kraftwerkes, wird es weitere Tests geben. „Die sind dann aber optisch und akustisch nicht mehr wahrnehmbar“, sagt Weidner.
Erst zu Beginn der nächsten Heizperiode am 1. November ist die Inbetriebnahme des Heizkraftwerks Lichterfelde geplant. Das rund 500 Millionen Euro teure Projekt soll mit Gas- und Dampfturbinen Strom und Wärme für 100 000 Haushalte im Südwesten Berlins liefern und deutlich weniger Kohlendioxid ausstoßen als das alte Heizkraftwerk. Ursprünglich sollte das neue Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerk (GuD) schon 2016 ans Netz gehen. Die Inbetriebnahme musste bereits zweimal verschoben werden. Als Grund wurde die Lage des Werkes genannt. Der Standort mitten in einem Wohngebiet habe die Baustellenlogistik immer wieder vor Herausforderungen gestellt. Unter anderem waren es die Vorgaben der Arbeitszeiten und Lärmemissionen, die dem Bauherrn gebremst haben. Auf die Wärmeversorgung hätten die Verzögerungen keinerlei Auswirkungen gehabt.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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