Horst Spranger spendiert Tanne für Weihnachtsmarkt auf Breitscheidplatz

Mit dem Kran wird die stattliche Tanne vom Grundstück des Spenders zum Tieflader bewegt. | Foto: K. Menge
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Lichterfelde. Großer Trubel in der Lichterfelder Bahnhofstraße: Kran, Schwerlasttransporter, Bauarbeiter, Baumkletterer und jede Menge Schaulustige verfolgen gespannt, wie die Nordmanntanne im Garten von Horst Spranger gefällt wird.

Die Tanne ist ausgesprochen gut gewachsen und 25 Meter hoch. "Das passt doch perfekt zum 25-jährigen Mauerfall-Jubiläum", findet Spranger. Deshalb hatte er auch die Idee, den Baum für den diesjährigen Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche zu spendieren. Als "Baum der Einheit" gewissermaßen. "Sonst wird der Baum für den Breitscheidplatz aus dem Bayerischen Wald geholt mit Schwertransport und Riesenaufwand. Ich dachte, dass könne man auch einfacher haben", sagt Horst Spranger.

Bevor es ans Fällen geht, wird der Baumriese von Andreas Schwalbach, Beruf Zapfenpflücker, begutachtet. "Die Spitze muss schön kräftig gewachsen sein, damit sie beim Transport nicht bricht", sagt der 50-Jährige. Es ist seine dritte Tanne, die er für den Breitscheidplatz erklettert. Er rechnet nicht mit Komplikationen. Als er aber den genauen Ablauf der Aktion erklärt, ahnt man schon, dass es auch nicht einfach wird. Er muss bis in die Spitze des Baumes klettern und dort vier mächtige Ketten mit Schlaufen an der Tannenspitze anbringen. Ist alles sicher befestigt, wird der Baum gefällt und kann dann mit dem Kran auf den Transporter gehoben werden. Wenn alles gut geht. Denn nicht jedes Jahr lief alles glatt. 2001, 2002, 2003, 2010 und 2011 waren die Weihnachtsbäume auf dem Breitscheidplatz eher ein Lacher als eine Attraktion. In diesem Jahr geht alles glatt und gegen 12 Uhr schwebt der Baum aus dem Vorgarten auf den Schwerlaster und wird dort ganz langsam auf die Ladefläche gelegt.

Horst Spranger freut sich, dass der Berliner Weihnachtsmarkt wieder einen attraktiven Baum bekommt. "Ein guter Weihnachtsmarkt braucht auch einen guten Weihnachtsbaum", sagt er.

Jahrelang hat der Lichterfelder den Baum gehegt und gepflegt. Bis zu einer gewissen Größe hat der heute 66-Jährige jedes Jahr zu Weihnachten den Baum geschmückt. Sehr zur Freude der Nachbarn.

Irgendwann reichte die längste Leiter nicht mehr aus, der inzwischen 55 Jahre alte Baum nahm den kleineren Bäumen im Garten das Licht, verdeckte die Alarmanlage am Haus und durch seine imposante Größe bestand auch die Gefahr, dass der Baum bei Sturm umkippen könnte.

Inzwischen steht die Tanne sicher auf dem Breitscheidplatz und präsentiert sich hübsch geschmückt. Bürger aus Ost und West haben den "Baum der Einheit" mit selbstgebastelten Schmuck behängt.

Karla Menge / KM
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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