Bundesarchiv nimmt neue Katastrophenschutzstation in Betrieb
Das Bundesarchiv mit Sitz an der Finckensteinallee baut seine Infrastruktur für den Katastrophenschutz aus. Dazu wurden jetzt drei Notfallanhänger angeschafft. Damit kann beschädigtes Archivgut nach Wassereinbrüchen, Überschwemmungen und anderen Naturkatastrophen gerettet werden.
Die neuen Anhänger werden an den Standorten Berlin-Lichterfelde, Koblenz und Freiburg stationiert. In den mobilen Notfallstationen können beschädigte Dokumente gerettet und geschützt werden. Das Bundesarchiv unterstützte schon andere Institutionen bei Schadensfällen wie etwa nach dem Ahrtal-Hochwasser, dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs und dem Elbe-Hochwasser.
Die mobilen Erstversorgungszentren sind schnell einsetzbar. Mit ihnen können beispielsweise beschädigte Dokumente abgespült und fachmännisch gereinigt werden. Dabei wird nasses und verschmutztes Archivgut mit Wasser gespült, um Schlamm und Partikel zu entfernen. Anschließend wird es verpackt. Diese Sofortmaßnahme bereitet das spätere Einfrieren des Archivgutes vor. Danach wird das Material gefriergetrocknet und später restauriert. Die drei Katastrophenschutz-Anhänger wurden aus Sondermitteln des Deutschen Bundestages finanziert. Alle drei kosteten rund 60 000 Euro.
„In Zeiten, in denen wir es immer öfter mit extremen Wetterereignissen zu tun haben, ist Katastrophenschutz wichtiger denn je“, sagte Michael Hollmann, Präsident des Bundesarchivs. Er betonte weiter, dass alles getan werden müsse, um Kulturgut bestmöglich zu schützen. „Ich bin dem Deutschen Bundestag dankbar, dass er uns dabei unterstützt, deutschlandweit wertvolles Archivmaterial retten zu können“, ergänzt Hollmann.
Die Anschaffung der Notfallanhänger ist der erste Schritt des Bundesarchivs zu einem weiteren Ausbau des Katastrophenschutzes. Geplant sind die Erhöhung der Kapazitäten bei der Gefriertrocknung sowie Präventionsmaßnahmen wie die Einführung eines zentralen Klimamonitorings und zusätzlicher Maßnahmen zur Verpackung von Archivgut. Insgesamt will das Bundesarchiv drei Millionen investieren.
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