Ein Leben zum Wohle der Tiere:
Tierschützer Ernst Ulich wurde 100 Jahre alt
Der Tierschützer Ernst Ulich ist 100 Jahre alt geworden. Der Gründer des Vereins "Mensch & Tier" schaut auf fast 40 Jahre Arbeit in der Tierschutz-Pädagogik zurück. Dafür war er 2008 mit dem Tierschutzpreis der Rönn-Stiftung und 2009 mit dem Berliner Tierschutzpreis gewürdigt worden.
Noch weit bis in sein 98. Lebensjahr habe sich Ernst Ulich für den Tierschutz eingesetzt, berichtet seine Tochter Karin Ulich. Täglich habe er in seinem Wohngebiet in Lichterfelde West Familien Kinderheftchen angeboten, die über Ernährung, die Haltung von Nutztieren, über Zirkustiere und Naturschutz informierten – bis der Corona-Lockdown seinen Einsatz beendete.
Seinen Tierschutz-Einsatz begann Ernst Ulich Anfang der 1980er-Jahre beim Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung (VgtM – heute Provieh). "Angesteckt hatte ich ihn, da ich als Mitglied bereits Informationsarbeit machte“, erzählt Karin Ulich. Ihr Vater war viele Jahre im Vereinsvorstand tätig. Als Vorstandsmitglied, Organisator und Betreuer der damals etwa 15 Kontaktbüros des Vereins motivierte und unterstützte er deutschlandweit Vereinsmitglieder bei ihren Tierschutzeinsätzen. Im Jahr 2000 gründete er den Verein „Tier & Mensch“. Er gestaltete farbige Informationsblätter für die Verbraucher und speziell für Jugendliche, zum Beispiel zur Eierkennzeichnung. Auf Infoständen bei Heimtiermessen, Tierschutz-, Kinder- und Umweltfesten verteilte er Tausende von Flyern und Kinderheftchen. Maria Groß von der Arbeitsgemeinschaft für artgerechte Nutztierhaltung (AgfaN), erinnert sich: „Etwa 600 Informationsstände organisierte und betreute er zusammen mit Gleichgesinnten. Bei Heimtiermessen überall in Deutschland hatten wir gemeinsam mit seiner Gefährtin Helga Salehi, Ingrid und Eckard Wendt, Vorsitzender der AgfaN, Informationsstände. Schüler und besonders junge Mädchen und Frauen, die ihn umringten, hingen förmlich an seinen Lippen, wenn er sprach!“
Vor drei Jahren wurde Ernst Ulich die Vereinsführung zur übermäßigen Belastung und der Verein aufgelöst.
Autor:Simone Gogol-Grützner aus Zehlendorf |
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