Gerichte prüfen Baugenehmigung für einen geplanten Lebensmittelmarkt
"Der Bau hätte niemals genehmigt werden dürfen", sagt Horst Beeken. Seine Frau besitzt das Grundstück Hönower Straße 99. Das Haus auf einer Anhöhe ist fast vollständig von Grundstücken der Handelskette umgeben. Die Beekens zweifeln an den Angaben zur Größe des Marktes. Die Belastung für ihn als Anlieger sei daher viel größer als angegeben. Nach dem Scheitern in erster Instanz vor dem Berliner Verwaltungsgericht ist seine Klage jetzt beim Oberverwaltungsgericht anhängig.
Auch Manfred Hörmann, Eigentümer des Hauses in der Wodanstraße 42, klagt gegen den Bezirk. Sein Grundstück grenzt ebenfalls an eines des Lebensmittelkonzerns. "Es gibt einen Eintrag im Grundbuch, wonach nebenan kein störendes Gewerbe angesiedelt werden darf", erklärt er. Der Discounter will auf dem Nachbargrundstück aber eine Zufahrt bauen und Parkplätze anlegen.
Lidl hat es ohnehin schwer, den Markt nach seinen Wünschen zu bauen. Ursprünglich waren drei Zufahrten geplant. Eine sollte in der Giesestraße, eine zweite in der Hönower Straße südlich des Kreisverkehrs und eine dritte auf dem Grundstück in der Hönower Straße 43 gebaut werden. Gegen die Zufahrt unterhalb des Kreisverkehrs hat die Straßenverkehrslenkung Widerspruch angekündigt. Die Zufahrt in der Wodanstraße wurde vom Tiefbauamt abgelehnt.
Lidl wollte sich auf Anfrage weder zu den Klagen noch zu den Marktplänen äußern. "Es handelt sich um ein laufendes Verfahren, dass aktuell geprüft wird", sagt Eva Groß von der Pressestelle Lidl Deutschland.
Währenddessen wächst der Unmut über die brachliegenden Grundstücke des Discounters. Im Februar wurden Bäume abgeholzt und ein Teil des Geländes wird von Unkraut überwuchert. Und das Dach des ehemaligen Fernsehgeschäfts an der Ecke Giesestraße/Hönower Straße hat inzwischen Schäden. Das Grundstück gehört gleichfalls zum Konzern. Dieser hat das Dach notdürftig mit Plastikplanen gesichert.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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