Wildschweinalarm am Stadtrand
Marienfelde. Das Bezirksamt warnt vor „unerwarteten Begegnungen“. Am südlichen Stadtrand – insbesondere im und rund um den Freizeitpark Marienfelde – werden seit einiger Zeit mehr Wildschweine als üblich beobachtet.
Naturranger Björn Linder warnt alle Besucher des Marienfelder Freizeitparks davor, bei ihren Streifzügen die Wanderwege zu verlassen. „Es könnte zu nicht ganz ungefährlichen Begegnungen kommen“, so Lindner.
Das ist nicht nur ein Marienfelder Problem. Die berlinweite Schwarzwild-Zunahme wird besonders in den Außenbezirken deutlich und steht in engem Zusammenhang mit dem üppigen Futterangebot, unter anderem auch gefördert durch den in Brandenburg angrenzenden Mais- und Rapsanbau sowie den milden Winter. Die Folgen: „Das vermehrte Aufkommen des Schwarzwilds hat nicht nur zu enormen, nicht mehr vertretbaren Schäden in den Grünanlagen einschließlich wertvoller naturnaher Bereiche geführt, sondern kann insbesondere in der Dämmerungs- und Nachtzeit zu unerwarteten Begegnungen zwischen Menschen und Wildtieren führen“, so die zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Grüne).
Zwar meiden die „Schwarzkittel“ arttypisch den direkten Kontakt mit Menschen, aber während der augenblicklichen Frischlingszeit kann es zu aggressivem Verhalten der Bachen kommen. Keine Frage, wer dann den Kürzeren zieht.
Der Fachbereich Grünflächen des Bezirksamts gibt entsprechende Verhaltensregeln heraus. Zum Beispiel sollte bei Begegnungen Ruhe bewahrt, Abstand gehalten und im Zweifel langsam zurückgegangen werden. Außerdem ist die Leinenpflicht für Hunde in den bezirklichen Wald-, Park- und Grünflächen strikt zu beachten. So können Konflikte zwischen Hund und Wildschwein vermieden werden. Zudem ist das Füttern, das gilt ausnahmslos für alle Wildtiere, verboten. Zurzeit läuft ein konzentriertes Wildmonitoring, um die Wildbestände und die Bewegungsradien der Tiere zu dokumentieren und gegebenenfalls Steuerungsmaßnahmen einzuleiten. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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